Heavenfalls - Reality In Chaos

Heavenfalls - Reality In Chaos
Melodic Power Metal
erschienen am 03.03.2006 bei Hellion, Just For Kicks
dauert 58:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. No Sorrow
2. Fly High Away
3. Masquerade Down
4. Through the Ruins
5. H.W.L.
6. Self to Self
7. New Reality
8. Rising of a new Soul (Trilogy): Conception
9. Rising of a new Soul (Trilogy): First Breath
10. Rising of a new Soul (Trilogy): Growing Again
11. Awakening
12. Evolution
13. Go Away (Special Track)

Die Bloodchamber meint:

Schöne Aufmachung, netter Bandname, fast 60 Minuten Musik! HEAVENFALLS wissen wie man einen guten Eindruck hinterlässt. Die Brasilianer schwimmen auf der breiten Melodic Heavy Metal Welle durch Südamerika und suchen nun ihren Erfolg in europäischen Landen. Dass es sich hierbei nicht um die tausendste MAIDEN-Kopie handelt, versucht der Sechser um Frontfrau Sabrina Carrion so häufig wie möglich unter Beweis zu stellen.

Die erste und auffälligste Abweichung ist natürlich der zentrale Frauengesang, der glücklicherweise nicht in säuselnd schmusigem Gothicgeträller endet, sondern durchaus die kräftigere Doro Härte präsentiert, was der Musik auch um einiges besser zu Gesicht steht. Des Weiteren versucht die Band jede Menge Progressivität in die Songs einzubauen. Längere Instrumentalparts, Akustikabschnitte und verspielte Sequenzen sind keine Seltenheit. Nicht umsonst haben sich mit der Ballade „Self to Self“ und dem ruhigen „Awakening“ zwei Titel eingeschlichen, die die Gesamtstimmung des Albums doch positiv beeinflussen. Sogar vor einer eigenen Trilogie („Rising of a new Soul“) macht man nicht halt. Die Dreierreihe beginnt mit einem verspielten Intro, mündet in eine flotte Nummer und endet schließlich mit dem pompösen „Growing Again“. All diese Versuche sind der Band durchaus hoch anzurechnen, bei der Gesamtumsetzung gibt es allerdings auch einige Tiefen. Beispielsweise schlittert der Beginn des Albums relativ eintönig und abwechslungslos daher. Während das Songschema bei den ersten beiden Titeln noch interessant wirkt, lässt die Spannung bei „Masquerade Down“ doch etwas nach. Das liegt zum einen an den recht unspektakulären Refrains, zum Anderen aber auch an der recht gleich klingenden Gesangsdarbietung von Madame Carrion. Sicher ist das Organ alles andere als nervig, allerdings könnte die gute Dame doch auch mal etwas mehr aus sich raus gehen.

Insgesamt ist „Reality in Chaos“ aber eine freudig stimmende Veröffentlichung geworden. Dass bei so vielen kreativen Ideen auch mal einige Schwächen in der Umsetzung vorhanden sind, lässt sich mit einem zugekniffenen Auge noch verschmerzen. Wer also Interesse an melodischem Power Metal mit Keyboards und progressiven Einflüssen hat, zudem dem weiblichen Stimmorgan nicht abgeneigt ist, kann durchaus mal einen Hörversuch starten. Meine persönliche Aversion gegenüber weiblichem Gesang und zu vielen Keyboards drückt die Bewertung etwas herunter. Abgehärtete Gesellen können durchaus ein bis zwei Punkte hinzusteuern.
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