Before Eden - The Legacy Of Gaia
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Nomad soul
2. Wizard of the south
3. Essence
4. I: Earth cry
5. II: Enemy eve
6. III: Toast of mankind
7. IV: Nova
8. V: Tomorrow's gone
9. VI: Everland
10. Reality
Die Bloodchamber meint:
Beim Betrachten des Promostapels könnte man auf die Idee kommen, dass die südamerikanische Progressive-Szene Ähnlichkeiten mit dem Thüringer Wald hat: 'nen ganzen Sack voll Holz, leider 70% krank. Aber schauen wir uns das neueste Baby der Brasilianer von Before Eden doch erst mal an.
“Legacy Of Gaia” könnte man mit etwas gutem Willen als Konzeptalbum ansehen, da sich neben der namengebenden Hexalogie nur 4 weitere Tracks auf der Scheibe befinden, die dem Ganzen einen Rahmen geben (sollen). Der Opener “Nomad Soul” versprüht durch die Melodieführung von Gitarre und Gesang zunächst ein sehr interessantes orientalisches Flair, fährt allerdings neben diversen Frickelparts auch gleich einen derart bunten Strauss hektischer Rhythmen auf, dass trotz gelungener Keyboardsounds ein etwas bitterer Nachgeschmack bleibt.
Stimmlich könnte man Jaison in etwa mit dem Sänger von Moonlight Agony vergleichen, da er über ein ähnlich volles Organ verfügt und die Hoden ansonsten frei schwingen lässt. Dass es später trotzdem anstrengend wird, dem Guten zuzuhören, steht für den Moment auf einem anderen Blatt.
Nach dem unspektakulären “Wizard Of The South” und dem erneut an tausend und eine Nacht erinnernden “Essence” dämmert dem Hörer dann bereits, dass man das Album grob in zwei Teile gliedern kann: Die von Gitarrist Alessandro geschriebenen Stücke (sechseinhalb an der Zahl) sind allesamt sehr von erwähnter Orientalik durchzogen, was zwar ein ungewohntes Gesamtbild garantiert, durch die teils aberwitzigen Rhythmen allerdings auch für angespannte Gesichter sorgen dürfte.
Im Gegensatz – oder ergänzend - dazu springen die anderen Stücke recht unentschlossen zwischen klassischen und psychedelischen Versatzstücken umher und zeigen so leider vor allem, dass Abwechslung und Dynamik immer noch etwas vollkommen anderes als extrovertierte Hektik sind.
Zudem haben sich immer wieder merkliche Längen in die Kompositionen eingeschlichen, was sich über die Distanz und angesichts fehlender Chorus-Highlights zu einem ernsten Dilemma auswächst. Prinzipiell bewegen sich Before Eden zwar auf den Spuren bspw. ambitionierter Blind-Guardian-Werke (in anderem Stil natürlich), jedoch fehlt ihnen derzeit einfach das Gespür für den Song an sich, sowie der Wille, sich als Musiker zeitweilig auch mal etwas zurückzunehmen.
Da hilft es dann auch nicht viel, dass das lyrische Konzept um eine Gruppe von Menschen, die die vom Krieg gezeichnete Erde verlässt, um auf anderen Planeten ihr Glück zu suchen, insgesamt recht ansprechend daherkommt – “Legacy Of Gaia” leidet vor allem am überambitionierten Kompositionswahn der Gitarristen, der sich nach anfänglich komplexen Verheissungen dann doch nur in der seelenlosen Aneinanderreihung generischer Riffs und gähnend langweiligem Saitengewichse erschöpft.
Wie man aus dem prinzipiell grossartigen Ansatz der Integration orientalischer Elemente richtig gute Musik macht, zeigen euch bis auf weiteres eben doch nur Orphaned Land.
“Legacy Of Gaia” könnte man mit etwas gutem Willen als Konzeptalbum ansehen, da sich neben der namengebenden Hexalogie nur 4 weitere Tracks auf der Scheibe befinden, die dem Ganzen einen Rahmen geben (sollen). Der Opener “Nomad Soul” versprüht durch die Melodieführung von Gitarre und Gesang zunächst ein sehr interessantes orientalisches Flair, fährt allerdings neben diversen Frickelparts auch gleich einen derart bunten Strauss hektischer Rhythmen auf, dass trotz gelungener Keyboardsounds ein etwas bitterer Nachgeschmack bleibt.
Stimmlich könnte man Jaison in etwa mit dem Sänger von Moonlight Agony vergleichen, da er über ein ähnlich volles Organ verfügt und die Hoden ansonsten frei schwingen lässt. Dass es später trotzdem anstrengend wird, dem Guten zuzuhören, steht für den Moment auf einem anderen Blatt.
Nach dem unspektakulären “Wizard Of The South” und dem erneut an tausend und eine Nacht erinnernden “Essence” dämmert dem Hörer dann bereits, dass man das Album grob in zwei Teile gliedern kann: Die von Gitarrist Alessandro geschriebenen Stücke (sechseinhalb an der Zahl) sind allesamt sehr von erwähnter Orientalik durchzogen, was zwar ein ungewohntes Gesamtbild garantiert, durch die teils aberwitzigen Rhythmen allerdings auch für angespannte Gesichter sorgen dürfte.
Im Gegensatz – oder ergänzend - dazu springen die anderen Stücke recht unentschlossen zwischen klassischen und psychedelischen Versatzstücken umher und zeigen so leider vor allem, dass Abwechslung und Dynamik immer noch etwas vollkommen anderes als extrovertierte Hektik sind.
Zudem haben sich immer wieder merkliche Längen in die Kompositionen eingeschlichen, was sich über die Distanz und angesichts fehlender Chorus-Highlights zu einem ernsten Dilemma auswächst. Prinzipiell bewegen sich Before Eden zwar auf den Spuren bspw. ambitionierter Blind-Guardian-Werke (in anderem Stil natürlich), jedoch fehlt ihnen derzeit einfach das Gespür für den Song an sich, sowie der Wille, sich als Musiker zeitweilig auch mal etwas zurückzunehmen.
Da hilft es dann auch nicht viel, dass das lyrische Konzept um eine Gruppe von Menschen, die die vom Krieg gezeichnete Erde verlässt, um auf anderen Planeten ihr Glück zu suchen, insgesamt recht ansprechend daherkommt – “Legacy Of Gaia” leidet vor allem am überambitionierten Kompositionswahn der Gitarristen, der sich nach anfänglich komplexen Verheissungen dann doch nur in der seelenlosen Aneinanderreihung generischer Riffs und gähnend langweiligem Saitengewichse erschöpft.
Wie man aus dem prinzipiell grossartigen Ansatz der Integration orientalischer Elemente richtig gute Musik macht, zeigen euch bis auf weiteres eben doch nur Orphaned Land.
Die Bloodchamber meint außerdem:
Mit „The Legacy Of Gaia“ veröffentlichen die Brasilianer nun ihr zweites Werk. Gleich mit dem Opener „Nomad Soul“ zeigen sie, wo es lang geht; Progressive Metal, der an Bands wie DREAM THEATER oder SYMPHONY X erinnert, aber dennoch eigenständig ist. Teilweise wunderschöne Melodien, die mit Keyborduntermalung gewürzt werden ziehen sich durch alle zehn Tracks. Der Gesang ist mal melancholisch, mal wütend und dann einfach enthusiastisch. BEFORE EDEN zeigen der Welt, dass sie ihre Instrumente perfekt bedienen können, ohne dabei die Songs durch ewiges Gitarrengefrickel, dem Tode zu weihen. Es hat allerdings den Anschein, dass sich der Keyborder von den DOORS beeinflussen lassen hat, denn seine Soli erinnern mich doch manchmal an Morrisson und Co., was aber doch recht nervig ist, da diese Töne in einer recht hohen Frequenz daherkommen. Das ist aber auch der einzige Negativpunkt, denn ansonsten sind BEFORE EDEN abwechslungsreich und glaubwürdig in ihrem Genre. Das balladeske „Everland“ und der träumerische Song „Tomorrow’s Gone“ sind für mich die Höhepunkte von „The Legacy Of Gaia“.
Aber nicht nur diese beiden Titel dürften auch für genrefremden Hörer ein Genuss sein.
Aber nicht nur diese beiden Titel dürften auch für genrefremden Hörer ein Genuss sein.