Au mann, ihr könnt es einem aber auch schwer machen. Für mich als Liebhaber sauberer Produktionen und Verachter des Blech-Sounds war das erste Werk von THE SEVENTH SEAL eine Reise durch meine schlimmsten Alpträume (das ist mit Absicht mit 'P' geschrieben-fuck new rechtschreibung), denn blechern ist schon fast noch untertrieben. Die Vocals übersteuern, die Drums klingen nach Topfschlagen und der Bass überstimmt manchmal das Ganze komplett. Lustiger Nebeneffekt dabei: der erste Song ertönte aus meiner Surround-Anlage nur aus den hinteren Boxen.

Diesem Eindruck gegenüber steht aber das menschliche Verständnis, dass jeder irgendwann mal klein anfangen muss, mit ein paar Mikros zu Hause auch nicht viel mehr rauszuholen ist und die Scheibe von der Band selbst als "Billig-Promo-CD" bezeichnet wird. Denn eigentlich soll das gute Stück nur ihre Weiterentwicklung aufzeigen.

Da seht ihr nun meine Misere, in der ich mich befinde. Sehen wir uns mal nur die Stücke als Rohdaten an, ist im Vergleich zum 2000er Demo eine deutliche Verkomplizierung zu erkennen. Viele Breaks, Tempowechsel, Vocalvariationen und Soli sind an der Tagesordnung, so dass trotz partieller Eingängigkeit eine Identifikation mit den Songs auch nicht gerade leicht fällt. Mag sein, dass sich deren Wirkung erst nach einer Weile voll entfaltet, aber das würde ich meinem Gehör niemals antun wollen.

Bei allem Respekt für das musikalische Engagement und die Arbeit für dieses Projekt: Ich hab ja nichts gegen selbstaufgenommene Frühwerke mit miesem Sound, aber vielleicht sollte man mal überlegen, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, mehr live zu spielen und das Album nur an die engsten Freunde zu verteilen, denn eine Promo-CD soll ja meines Wissens nach für die Band und deren Fähigkeiten werben, und ich denke nicht, dass dieses Demo das tatsächlich vorhandene Potential der Band repräsentiert. Bereits das um einiges bessere "The Seventh Seal"-Demo untermauert diese These.

Schaun mer mal, was das geplante richtige Album so mit sich bringt