Northern Discipline - Burn-Beaten Soil

Northern Discipline - Burn-Beaten Soil
Modern Thrash Metal
erschienen am 03.03.2006 bei Dies Irae Records
dauert 39:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fragile
2. Create Disorder
3. The One
4. Downbringer
5. Nothing Remains
6. Self Disbelief
7. Fate Of Pain
8. Mindset
9. Reliance
10. Dead End
11. Killed By Suffocation

Die Bloodchamber meint:

Guck mal, Onkel Flynn! Ich kann schon eine Gitarre halten! ...und sogar noch mehr. Fast so könnte man sich das vorstellen: Vier Finnen erklären das Machine Head-Debüt „Burn My Eyes“ zum metallischen Optimum, schnappen sich ihre Instrumente und setzen dort an, wo der Klassiker aufhört. Während die Maschinenköpfe wohl unerreicht im Metal-Olymp thronen, krabbeln NORTHERN DISCIPLINE aber noch im skandinavischen Untergrund rum und zocken ihre Gitarren zum ausladenden Winken der Modern-Thrash-Pioniere da droben.

Von einer blinden Kopie kann bei „Burn-Beaten Soil“ jedoch auch wieder keine Rede sein. Zwar klingen Riffs, ballernde Drumsalven und Songaufbauten teilweise so verdammt nach Machine Head, dass man meinen könnte, es handele sich hierbei um ein verschollenes Album der Mannen um Robb Flynn. Selbständige Kreativität und eigene Ideen kann man den jungen finnischen Musikern aber auch nicht absprechen. Schließlich schaffen sie es, mitreißende Songs zu schreiben und den geneigten Hörer nicht ob einer dreisten Rumkopiererei zu verärgern.
Fronter Hannu Laanterä (Namen wie Kunstwerke) gibt sich auch sehr viel Mühe, den Trademarks seines Idols gerecht zu werden. Vom wütenden Geschrei bis zum klagenden Klargesang sind Übereinstimmungen auszumachen. Dass es ihm nur selten gelingt, Ausstrahlung und Intensität des Vorbilds zu erreichen, liegt – so könnte man es böse sagen – fast schon auf der Hand.

So ist das nun mal bei Bands, die allzu stark ihren Vorbildern nacheifern: Niemals nie werden sie deren Qualität erreichen und immer ein Schattendasein fristen (dass es in dem Bereich auch Ausnahmen gibt, beweisen die Soulfly-Soundalikes Ektomorf). Da es aber der Musik NORTHERN DISCIPLINEs wenig zu meckern gibt, und sie es auch schaffen, ein paar amtliche Moshbrocken und Ohrwürmer unters Volk zu schmeißen, steht auch nichts dabei im Wege, mit diesem Album Spaß zu haben. Fehlen eben nur der Originalitätsfaktor und eine amtliche Produktion.
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