Might Of Lilith - Dawn Of The End (EP)

Might Of Lilith - Dawn Of The End (EP)
Melodic Black Metal
erschienen am 18.02.2006 als Eigenproduktion
dauert 23:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lunatic Sonata
2. Master And Slave
3. Curtains Of Wood
4. Prelude To Perdition
5. Dawn Of The End

Die Bloodchamber meint:

Früher hat mir mein Vater immer damit gedroht, dass ich irgendwann mal in Stuttgart enden würde, wenn ich mich nicht in der Schule anstrengen und damit die Chancen auf einen guten Arbeitsplatz in annehmbarer Entfernung zur Heimat erhöhen würde. Nun, zumindest haben diese Zukunftsaussichten bisher mein Leben derart beeinflusst, dass ich dem sicherlich zu Unrecht verunglimpften Städtchen bisher fern geblieben bin. Ein möglicher Grund, sich der konditionierten Abneigung gegen diesen Ort zu widersetzen, liegt mir nun aber in Form des ersten Lebenszeichens der just aus Stuttgart stammenden Formation MIGHT OF LILITH vor.
Die fünf Jungs und das Mädel (traditionell hinters Keyboard verbannt) bieten uns auf ihrem selbstproduzierten Demo „Dawn Of The End“ zwar nicht sonderlich originellen, aber durchaus hörenswerten melodischen Black Metal ganz im Stile von GRAVEWORM und Konsorten. Das bedeutet für Genrekundige eine angenehm greifbare Melange aus Black & Death Metal Vocals, knackigen Gitarrenriffs, ansprechenden Melodien und einem schmissigen Keyboard im Hintergrund.
Während der Grunzer bei MIGHT OF LILITH vor allem in den Refrains zum Tragen kommt und stellvertretend für den angenehmen bzw. positiven Part im Songgefüge zuständig ist, bleibt Kollege Schwarzkeifer fast ausschließlich für die aggressive und somit gegensätzliche böse Rolle vorbehalten. Diese „Duelle“ sind von Mikroträger Claudio sehr ansehnlich vorgetragen und im Klangschmiede Studio E hervorragend abgemischt worden und stellen auch das Herzstück der Songs auf dem Demo dar. Vor allem in der Keyboard- und Gitarrenfraktion fehlt es nämlich noch ein wenig an den erinnerungswürdigen Aha-Momenten, weswegen die dreiundzwanzig-einhalb Minuten auch keine wirklich tiefe Furche hinterlassen.
Letzten Endes bleibt aber mit „Dawn Of The End“ ein durchaus positiver Gesamteindruck im Gedächtnis hängen, allerdings sollte die Band wirklich noch ein wenig an ihrer eigenen Identität arbeiten. Ein bisschen weniger Harmlosigkeit und die eine oder andere Überraschung – dann wird das schon.
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