Carnal Lust - Whore Of Violence

Carnal Lust - Whore Of Violence
Death Metal
erschienen in 2003 bei Diamond Productions
dauert 40:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Psychotic Dementia
2. Scared
3. Messiah
4. The Last Soldier
5. Outlaw
6. Human Die
7. Hard Drinker
8. Lost Into The Chaos
9. Grind Porc

Die Bloodchamber meint:

Dass Pariser nicht nur vor Infektionen wie Schwangerschaft und ähnlichem schützen, sondern auch spitzenmässigen Deathmetal produzieren können, beweisen uns die drei Jungs von CARNAL LUST mit ihrem Erstlingswerk "Whore Of Violence". Das junge französische Label Diamond Productions hat nämlich mal wieder in ihr glitzerndes Schatzkästchen gegriffen und nach KABBAL das nächste Juwel der härteren Gangart veröffentlicht.
Und um schonmal soviel vorneweg zu verraten: Wer meinen zugegebenermassen äusserst dämlichen, aber nur schwer zurückzuhaltenden Kalauer zu Beginn überstanden hat, der darf sich nun auf eine gepflegte Lobhudelei gefasst machen, denn "Whore Of Violence" glänzt mit 9 brutalen, aber dennoch stets greifbaren Stücken erster Güte. Indem die Band nämlich das Hauptaugenmerk auf schnelle, eingängige und manchmal auch groovige Stücke legt und die typischen Blastattacken (für dieses Genre) vergleichsweise selten auf ihre Zuhörer loslässt, bleibt auch das "Jeder Song klingt irgendwie gleich"-Gefühl von vorneherein auf der Strecke. Massig Breaks mit vielen unterschiedlichen Rhythmen und einem dennoch guten Songzusammenhang sorgen zusammen mit den variablen Vocals für angenehmes Prickeln in der Nackengegend.
Zum Thema Vocals wäre allerdings noch zu sagen, dass der Shouter sich nicht wie üblich auf ständiges bodenloses Grunzen versteift, sondern eher in alten BENEDICTION oder KATAKLYSM-Gefilden herumstreift, also auch ein wenig männliche Stimme miteinbringt. Nichtsdestotrotz lässt er es sich nicht nehmen, auch mal fies zu kreischen oder zusammen mit dem Drummer im Duett die Omas zu erschrecken.
Man merkt es der Scheibe vom Kopf bis zur Schwanzspitze an (eigentlich doch dämlich bei ner Scheibe? Naja, früher dachte man das über die Erde auch...), dass hier 3 sehr talentierte und vor allem eng befreundete Musiker am Werk sind, die sich ganz dem Metal verschrieben haben. Zusammen mit dem schicken, Giger-ähnlichen Cover und der selbstverständlich makellosen Produktion kann ich hier nur eine klare Empfehlung aussprechen. Ein wenig daneben ist meiner Meinung nach nur das letzte kurze Sönglein geraten, denn mehr als ein instrumentaler Wutausbruch ist das net, neenee.

Also: Im Namen der frisch erblühten deutsch-französischen Freundschaft: Deather aller Länder vereinigt euch und erklärt dieses Teil zu einem eurer heiligen Symbole!
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Verdammt, ich bin so aufgedreht...
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"Schwester! Bitte drehen Sie diese lustig blubbernde Lösung doch noch ein wenig weiter auf!"
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*ähem*räusper*
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Ok, vergesst den letzten Satz, aber ein gutes Stück Plastik ist die Scheibe schon geworden und euer Geld auf jeden Fall wert. Und am Schluss noch ein Wort an all diejenigen, die jetzt ein Stirnrunzeln auf der Stirn haben: Selbst beinharte Metaller dürfen auch mal lächeln! Ehrlich!
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