Fall Ov Serafim - Nex Iehovae

Fall Ov Serafim - Nex Iehovae
Symphonic Black Metal
erschienen am 02.06.2006 bei Regain Records
dauert 48:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Towards the Throne of Tragedy
2. Purification
3. A poisoned Blessing
4. Hope extinguished
5. The coming Conflict
6. Carnival of celestial Rape
7. Your Paradise suffers
8. Crowned in Malice

Die Bloodchamber meint:

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt. Was das jetzt soll? Nun, Fall Ov Serafim haben mit den ersten Zeilen der DDR-Hymne ein paar Dinge gemein. Es gab, oder eigentlich gibt es sie noch, eine Band namens Mistelstein, die unter diesem Namen zwei Alben auf den Markt brachte. Dann folgte ein interner Streit, bei dem zwei Mitglieder sich das Recht am Namen sicherten und der Rest nun vor den Ruinen stand und sich für die Zukunft neu orientieren mussten. So entstanden dann schließlich Fall Ov Serafim.
Musikalisch hingegen ist die Zielausrichtung unverändert geblieben; Symphonic Black Metal. Wer nun aber meint, es handele sich bei den Schweden um eine weitere Variante der Erfolgsmodelle Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth, der darf gerne enttäuscht werden. Fall Ov Serafim gehen hier wesentlich roher und ungeschliffener zur Sache. Am ehesten besteht eine entfernte Verwandtschaft zu Dimmu Borgir in deren Anfangszeit.

Wer jetzt allerdings die Zielgruppe für ''Next Iehovae'' sein soll, bleibt im Verborgenen. Die Musik kann sich irgendwie nicht entscheiden, ob sie nun rechts oder links abbiegen will. So klingen die Songs zwar hart, sind es aber nicht. Die typische Atmosphäre einer Black-Metal Veröffentlichung baut sich immer wieder auf, um im nächsten Augenblick wieder zu verschwinden. Das liegt meistens daran, dass die rohen Elemente hier munter vor sich her rumpeln und durch teilweise kitschigen Keyboard-Einsatz gleich wieder plattgewalzt werden. Also, nix mit kalter Stimmung und von Bombast wollen wir dann lieber auch nicht reden.
Wenn man sich dann aber doch in die Songs reingehört hat, findet man kompositorische Elemente, die wieder gefallen, wenn... ja wenn da nicht wieder ein Problem auftauchen würde. Kaum hat man den roten Faden gefunden, wird man ziemlich rüde darauf aufmerksam gemacht, dass es sich mit ''Next Iehovae'' um ein Album handelt, dass in drei Teile aufgeteilt wurde. Was sich nun auf den ersten Blick nicht weiter schlimm anhört, reißt einen ganz gehörig aus dem Rhythmus. So muss man sowohl nach dem dritten als auch nach dem sechsten Track jeweils eine Störung im Ablauf hinnehmen, die darin besteht 1 ½ Minuten Pause zu machen und leise Keyboard-Flächen im Hintergrund zu dudeln. Schönen Dank auch!

Wer sich jetzt immer noch nicht davon abhalten lässt, sich diesem Album zu nähern, der wird durch Einheitsbrei belohnt, wie ihn etliche Bands im Underground durchaus toppen könnten. Zwar zeichnet sich ''Next Iehovae'' durch eine sehr gute Produktion aus, aber reicht das heute schon aus um bei einem Major-Label unterzukommen? Ich meine nicht. Ein wenig mehr Abwechslung und vor allem eine klar erkennbare Linie, die ein Album wachsen lassen kann, ist bei der nächsten Veröffentlichung von Fall Ov Serafim deutlich von Nöten!
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