Ureas - The Naked Truth

Ureas - The Naked Truth
Heavy Metal
erschienen am 19.05.2006 bei Locomotive Music
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intoxicated
2. Bang Bang
3. In My Life
4. Colour Us Blind
5. Survived
6. Lost my Faith
7. My Dearest One
8. I Am Who I Am
9. Spiritually Possessed
10. Seven Days Weekend

Die Bloodchamber meint:

Ich weiß schon, weshalb ich bisher noch keine Ambitionen hege, den heiligen Bund der Ehe einzugehen. Irgendwann langweilt man sich zusammen den Arsch an die Seite und kommt auf die blöde Idee, zusammen Musik zu machen. Diese dämliche Idee hatten in der Vergangenheit schon Ehepaare wie beispielsweise das Terror-Duo Cindy und Bert, das eher eine Beratungsstelle aufgesucht hätte, als mit lustigem Schockmaterial wie „Der Hund Von Baskerville“ (als Lacher taugt das orgelige Sabbath-Cover dennoch immer wieder) dem Pöbel Mordgedanken einzubläuen.

Die gleichen Symptome des musikalischen Sadismus zeigen sich nun auch bei einem Durchschnitts-Ehepaar aus einer typisch dänischen Hippie-Kommune. Herr Johansson schaffte es wohl nicht, mit seinem Einkommen aus der Tätigkeit bei den Bands Fate, Crystal Knight, Dorian Gray, Rough und Lavina (mit Mercyful Fate´s Denner und Shermann) seinen Kindern die tägliche Dosis Smörebröd einzutrichtern, so dass Frau Johannson gleich vom Herd über die Zwischenstation Schlafzimmer (ein Blowjob muß IMMER drin sein!) ins Garagenstudio verfrachtet wurde. Mit den Worten: „Hör dir den Mist an und jammer was drüber!“ fing dann dann auch das Grauen an!

Um mal wieder den Bogen zu Deutschlands liebsten Mutanten-Paar zu ziehen: Ganz so schlimm wie Cindy und Bert können Ureas gar nicht sein. Wenigstens machen die Dänen richtige Musik, wenn auch überhaupt gar nicht mal so gut. Ok, technisch vielleicht schon, aber in den Ohren tut dieser Progressive-Dingsbums-Mix vor allem aufgrund der nicht ganz so kompetenten Stimme des Eheweibchens – ums mal vorsichtig auszudrücken – ziemlich weh. Während sich Per (also der Ehemann) öfter mal in die Eier kneift, um auch mal Rob Halford stimmlich zu imponieren, klingt die lustige Heidi (ihr habts erraten, die Ehefrau) über weite Strecken wie ein armes Haustier, dessen buschiger Schwanz die Bekanntschaft von Tür und Zarge gemacht hat. Daß darunter Songs wie die Tom Petty-/Bob Dylan-Verbeugung (2 Männer, denen ich beim Verbeugen wohl sofort vor die Füße kotzen würde) und das absolut schreckliche, mit aller Macht auf Modern getrimmte „Seven Days Weekend“ (von dem Rammstein-mäßigen „Bang Bang“ ganz zu schweigen) nicht ganz unerheblich zu leiden haben, dürfte dem gespannten Leser wohl klar sein. Daß sich mit „In My Life“ dann zumindest mal ein recht guter Song eingeschlichen hat, grenzt da schon an ein kleines Wunder!

Da sich sogar schon mit dem Opener ein einzigartiger Puker dem Käufer aufdrängt (man beachte Heidi´s „tollen Gesang“, den „einzigartigen“ Vers etc…), bleibt mir nur die Hoffnung, dass Per seine süße Ehefrau ganz schnell wieder in die Küche schickt, wo sie sich mit Aufgaben befassen darf, die sie auch bewältigen kann: kochen, spülen und sich ab und an mal aufreizend auf den Tisch setzen. Sollte ihr dann doch mal langweilig sein, kann ich ihr gerne mal per Mail einige Tipps aus Mutti´s unendlichem Schatz an Strickmustern zukommen lassen. Aber bitte: HALT VERDAMMT NOCH MAL DIE KLAPPE!!!
-