Timemage - Nightmares
Progressive Gothic Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 55:54 min
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 55:54 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Dreams Became Nightmares
2. Save Us
3. Duality Of Mind
4. Utopian Wilderness
5. Nights Of Insuma
6. Fading Away
7. Born to Be
8. When The Last Dream Dies
9. Succubus
10. Oceans On Fire
11. Follow The Rats
12. Social Disorder
13. Believe
Die Bloodchamber meint:
Wenn das mal kein Paradebeispiel für Unentschlossenheit ist: Timemage haben auf "Nightmares" eine Mischung jeglicher Musikstile des Grossraums Gothic verewigt, um sie dem Hörer anschliessend nebst Schlagwort "progressiv" ins verdutzte Gesicht zu feuern. Um es vorweg zu nehmen: Progressivität meint in diesem Fall mitnichten ungewohnte Arran- gements, sondern vielmehr einen bunten Strauss beliebter Blaupausen des dunkleren Metiers, die nebeneinander existieren und offenbar nur rudimentären Paarungstrieb verspüren.
Da hätten wir mit "Save Us" und “Nights Of Insuma” zunächst die Vertreter der gern genommenen Beauty and the Beast-Variation, die in den 90ern schon TOT zu Ruhm und Ehre gereichte - leider sind hier weder die Growls, noch der merklich unbalanciert eingesungene weibliche Gegenpart geeignet, so etwas wie Atmosphäre aufkommen zu lassen. Vielmehr ist das Ganze - auch dank des recht pappigen Sounds – arg bemüht, gestellt, unfliessend. Die in allerbester Running-Wild-Manier zusammengereimten Texte darf man insofern als gelungene Ergänzung bezeichnen, ohne den teils engagierten Inhalt dadurch abwerten zu wollen.
Zweite Ingredienz der Scheibe sind Stücke, die mit dem sinfonischen Metier a la Nightwish liebäugeln: Hier heissen sie “Duality Of Mind” und “Born To Be”, sind kompositorisch unspektakulär bis in Ordnung, leiden jedoch erneut am Klang und der (hier männlichen) Gesangsleistung. Warum der Promozettel vermerkt, dass der Sound der Band oftmals für eine “teure” Studioproduktion gehalten wurde, ist mir jedenfalls schleierhaft, denn hier scheppert es saftlos an so ziemlich jeder Ecke, ohne dass sich auch nur annähernd Druck entwickelt.
Am besten klingen da noch die Songs der Kategorie 3 – elektronisch orientierter Darkmetal. “Utopian Wilderness” und auch “Succubus” funktionieren auf ihre simple Art und Weise entsprechend gut, da durch variierte Keyboardsounds eine andere Stimmung aufgebaut wird – allerdings ebenfalls mit reichlich Luft nach oben.
“When The Last Dream Dies” bringt schliesslich guten alten Gothic Rock auf's Tableau und stellt so etwas wie den Höhepunkt der Scheibe dar – eingängig, knackig und im Rahmen dieses Genres durchaus von über- durchschnittlicher Qualität, rockt man sich durch schlanke Riffs und weiss auch im stimmlichen Bereich zu punkten. Schick.
Die letzte musikalische Nische ist eigentlich gar keine – Gothic Death Punk. Hier wird hemmungslos vom Leder gezogen, mit harten Riffs und tiefen Growls gearbeitet, und am Ende weiss man als Hörer gar nicht mehr, ob das nun die Outtakes sind oder doch ein weiteres Genre, an dem sich die Band versucht. In meinen Ohren schaffen es “Follow The Rats” und “Social Disorder” jedenfalls, den Rest des Albums komplett zu diskreditieren, weil spätestens in diesen Momenten rein gar nichts mehr zusammengeht und das Gesamtwerk wie ein Atom in seine Elemente zerfällt..
TimeMage sollten auf kommenden Veröffentlichungen versuchen, sich entweder mit vollem Herzen an eine Herausforderung zu wagen, oder den ebenfalls greifbaren Schritt hin zu songinterner Vielseitigkeit und Identität zu vollziehen. Solange man jedoch auf einem Album fünf Genres nebeneinander bedient, muss man damit rechnen, an mehr als einer der Messlatten zu scheitern.
Es sind nicht einmal die Defizite im Soundgewand, die der Band auf die Füsse fallen (so etwas kann man im Zweifelfall immer verschmerzen) - momentan gelingt es kompositorisch einfach noch nicht, die sicherlich angestrebte Verschmelzung der Stile zu realisieren, und so reibt sich das Album wieder und wieder zwischen gehobenem Anspruch und formelhafter Realität auf.
Mehr als 4 Punkte sind von mir trotz schöner Gestaltung leider nicht drin.
Hörproben und Bestellformular (8 € inkl. P+V) sind auf der Homepage zu finden.
Da hätten wir mit "Save Us" und “Nights Of Insuma” zunächst die Vertreter der gern genommenen Beauty and the Beast-Variation, die in den 90ern schon TOT zu Ruhm und Ehre gereichte - leider sind hier weder die Growls, noch der merklich unbalanciert eingesungene weibliche Gegenpart geeignet, so etwas wie Atmosphäre aufkommen zu lassen. Vielmehr ist das Ganze - auch dank des recht pappigen Sounds – arg bemüht, gestellt, unfliessend. Die in allerbester Running-Wild-Manier zusammengereimten Texte darf man insofern als gelungene Ergänzung bezeichnen, ohne den teils engagierten Inhalt dadurch abwerten zu wollen.
Zweite Ingredienz der Scheibe sind Stücke, die mit dem sinfonischen Metier a la Nightwish liebäugeln: Hier heissen sie “Duality Of Mind” und “Born To Be”, sind kompositorisch unspektakulär bis in Ordnung, leiden jedoch erneut am Klang und der (hier männlichen) Gesangsleistung. Warum der Promozettel vermerkt, dass der Sound der Band oftmals für eine “teure” Studioproduktion gehalten wurde, ist mir jedenfalls schleierhaft, denn hier scheppert es saftlos an so ziemlich jeder Ecke, ohne dass sich auch nur annähernd Druck entwickelt.
Am besten klingen da noch die Songs der Kategorie 3 – elektronisch orientierter Darkmetal. “Utopian Wilderness” und auch “Succubus” funktionieren auf ihre simple Art und Weise entsprechend gut, da durch variierte Keyboardsounds eine andere Stimmung aufgebaut wird – allerdings ebenfalls mit reichlich Luft nach oben.
“When The Last Dream Dies” bringt schliesslich guten alten Gothic Rock auf's Tableau und stellt so etwas wie den Höhepunkt der Scheibe dar – eingängig, knackig und im Rahmen dieses Genres durchaus von über- durchschnittlicher Qualität, rockt man sich durch schlanke Riffs und weiss auch im stimmlichen Bereich zu punkten. Schick.
Die letzte musikalische Nische ist eigentlich gar keine – Gothic Death Punk. Hier wird hemmungslos vom Leder gezogen, mit harten Riffs und tiefen Growls gearbeitet, und am Ende weiss man als Hörer gar nicht mehr, ob das nun die Outtakes sind oder doch ein weiteres Genre, an dem sich die Band versucht. In meinen Ohren schaffen es “Follow The Rats” und “Social Disorder” jedenfalls, den Rest des Albums komplett zu diskreditieren, weil spätestens in diesen Momenten rein gar nichts mehr zusammengeht und das Gesamtwerk wie ein Atom in seine Elemente zerfällt..
TimeMage sollten auf kommenden Veröffentlichungen versuchen, sich entweder mit vollem Herzen an eine Herausforderung zu wagen, oder den ebenfalls greifbaren Schritt hin zu songinterner Vielseitigkeit und Identität zu vollziehen. Solange man jedoch auf einem Album fünf Genres nebeneinander bedient, muss man damit rechnen, an mehr als einer der Messlatten zu scheitern.
Es sind nicht einmal die Defizite im Soundgewand, die der Band auf die Füsse fallen (so etwas kann man im Zweifelfall immer verschmerzen) - momentan gelingt es kompositorisch einfach noch nicht, die sicherlich angestrebte Verschmelzung der Stile zu realisieren, und so reibt sich das Album wieder und wieder zwischen gehobenem Anspruch und formelhafter Realität auf.
Mehr als 4 Punkte sind von mir trotz schöner Gestaltung leider nicht drin.
Hörproben und Bestellformular (8 € inkl. P+V) sind auf der Homepage zu finden.