Death SS - The Seventh Seal
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Give Em Hell
2. Venus Gliph
3. Der Golem
4. Shock Treatment
5. Absinthe
6. Another Life
7. Psychosect
8. Heck Of A Day
9. S.I.A.G.F.O.M.
10. The Healer
11. Time To Kill
12. The 7th Seal
13. The Four Horsemen (Bonustrack)
Die Bloodchamber meint:
Death SS geistern nun seit 1977 durch den oberen Untergrund und beglücken das willige Volk mit tanzbaren Rhythmen zwischen Metal, Goth und Industrial. Dabei hatte man es vor allem auf den jüngeren Scheiben immer wieder geschafft, durch stete Veränderung des eigenen Sounds mit aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten, ohne darüber die Mission von Steve Sylvester zu vergessen: Wie bringe ich die spacetrippin' Horrorshow a la Alice Cooper und Konsorten möglichst schadlos ins neue Jahrtausend?
Nüchtern betrachtet könnte man das neueste Werk “The 7th Seal” denn auch am ehesten als klassisch inspirierte Schock-Rock-Scheibe mit elektronischen Extras betrachten – gleich der Opener “Give'em Hell” fährt knalligen Hardrock mit dicken Gitarren auf, garniert das ganze mit psychedelischen, im Verlauf der Platte bisweilen vollkommen gaga daherkommenden Keyboards und der charismatischen Stimme von Genosse Sylvester, der sich im Hardrock der 70er recht wohl zu fühlen scheint – die Ähnlichkeit mit oben erwähnter Schulmeisterlegende ist jedenfalls einer der prägendsten Aspekte im Sound von Death SS.
Der parolenlastigen Auftaktnummer folgt ein etwas melodischerer Track, der vor allem durch die gelungene Chorusline und weiblichen Gesang stark im Gothrock verwurzelt ist, während sich das Schlagzeug eher an elektronischer Musik orientiert (Drum'n'Bass? Jungle?! Fragt mal wen anders...).
Mit “Der Golem” geht es alsdann hochklassig weiter: Ein auf der Violine dargebotenes, schauriges Intro begleitet den Hörer stilecht in die Strassen Prags, nur um ihn dort hämmerndem Industrial preiszugeben, dazu noch ein netter Chorus und fertig ist ein echter Lieblingssong.
Nach dem treffend betitelten “Shock Treatment” und einem lässlichen Gute-Laune-Song namens “Absinthe” (der vor allem im Chorus ab Durchgang Nummer drei kräftig nervt) schalten die Italiener schliesslich einen Gang zurück und betreten mit der pianolastigen Ballade “Another Life” ruhigere Gefilde. Das steht ihnen ganz gut zu Gesicht, da man auf diese Weise auch dazu kommt, sich etwas näher mit den Texten zu befassen, die von düsteren Legenden über Drogen, Religionen und Jenseitiges vor keinem Thema halt machen und mitunter gar erstaunlich bewegend daher kommen.
“Psychosect” zitiert anschliessend recht deutlich Marilyn Manson, was durch die psychedelische Hammond nicht auf- oder abgewertet wird, während “Heck Of A Day” sich sehr bassbetont und mit verfremdeten Vocals durch die Botanik schleppt – für sich betrachtet nicht unbedingt ein Knaller, aber man muss der Band hier zumindest ein Händchen für gelungene Songanordnung zugestehen.
Das zeigt sich auch darin, dass die Scheibe nach dem wiederum eher verhaltenen “Heck Of A Day” ihre besten Momente hat – vom schwarzhumorigen “S.I.A.G.F.O.M.” über den hypnotischen Synth-Rocker “The Healer” (mit klasse Orgeleinlage) bis hin zum epischen Titeltrack überzeugen die Italiener fast durchweg, und das vergleichsweise generische Zäpfchen “Time To Kill” wird vom lohnenswerten Bonustrack schnell vergessen gemacht.
Soundtechnisch schliesslich sucht “The 7th Seal” erfolgreich die Balance zwischen transparenten Synth-Arrangements und kraftvollem Arschtreter-Rock mit metallischem Flair, was dank des dreckig-tiefen Gitarrensounds und kraftvollen Schlagzeugs denn auch wunderbar funktioniert.
Prinzipiell kann man Death SS in ihrer derzeitigen Form also prinzipiell all jenen empfehlen, denen Marilyn Manson zu glatt gebügelt oder einfach zu schlecht daher kommt. Auch Fans von olle Alice Cooper bis hin zu späteren Fields Of The Nephilim dürfen hier gerne mal ein Ohr riskieren, sofern sie sich nicht an den mitunter sehr ausgefallenen (aber immer passenden) Keyboards stören, die einen Grossteil der speziellen Atmosphäre auf “The 7th Seal” ausmachen und für viele kleine Überraschungen sorgen.
Man kann offenbar auch nach fast 30 Jahren im Geschäft noch lebendige, detailverliebte Platten veröffentlichen, ohne sich selbst zu wiederholen oder auf irgendeinen halbgaren Zug aufzuspringen – und genau das zeigt diese sehr gute Scheibe.
Nüchtern betrachtet könnte man das neueste Werk “The 7th Seal” denn auch am ehesten als klassisch inspirierte Schock-Rock-Scheibe mit elektronischen Extras betrachten – gleich der Opener “Give'em Hell” fährt knalligen Hardrock mit dicken Gitarren auf, garniert das ganze mit psychedelischen, im Verlauf der Platte bisweilen vollkommen gaga daherkommenden Keyboards und der charismatischen Stimme von Genosse Sylvester, der sich im Hardrock der 70er recht wohl zu fühlen scheint – die Ähnlichkeit mit oben erwähnter Schulmeisterlegende ist jedenfalls einer der prägendsten Aspekte im Sound von Death SS.
Der parolenlastigen Auftaktnummer folgt ein etwas melodischerer Track, der vor allem durch die gelungene Chorusline und weiblichen Gesang stark im Gothrock verwurzelt ist, während sich das Schlagzeug eher an elektronischer Musik orientiert (Drum'n'Bass? Jungle?! Fragt mal wen anders...).
Mit “Der Golem” geht es alsdann hochklassig weiter: Ein auf der Violine dargebotenes, schauriges Intro begleitet den Hörer stilecht in die Strassen Prags, nur um ihn dort hämmerndem Industrial preiszugeben, dazu noch ein netter Chorus und fertig ist ein echter Lieblingssong.
Nach dem treffend betitelten “Shock Treatment” und einem lässlichen Gute-Laune-Song namens “Absinthe” (der vor allem im Chorus ab Durchgang Nummer drei kräftig nervt) schalten die Italiener schliesslich einen Gang zurück und betreten mit der pianolastigen Ballade “Another Life” ruhigere Gefilde. Das steht ihnen ganz gut zu Gesicht, da man auf diese Weise auch dazu kommt, sich etwas näher mit den Texten zu befassen, die von düsteren Legenden über Drogen, Religionen und Jenseitiges vor keinem Thema halt machen und mitunter gar erstaunlich bewegend daher kommen.
“Psychosect” zitiert anschliessend recht deutlich Marilyn Manson, was durch die psychedelische Hammond nicht auf- oder abgewertet wird, während “Heck Of A Day” sich sehr bassbetont und mit verfremdeten Vocals durch die Botanik schleppt – für sich betrachtet nicht unbedingt ein Knaller, aber man muss der Band hier zumindest ein Händchen für gelungene Songanordnung zugestehen.
Das zeigt sich auch darin, dass die Scheibe nach dem wiederum eher verhaltenen “Heck Of A Day” ihre besten Momente hat – vom schwarzhumorigen “S.I.A.G.F.O.M.” über den hypnotischen Synth-Rocker “The Healer” (mit klasse Orgeleinlage) bis hin zum epischen Titeltrack überzeugen die Italiener fast durchweg, und das vergleichsweise generische Zäpfchen “Time To Kill” wird vom lohnenswerten Bonustrack schnell vergessen gemacht.
Soundtechnisch schliesslich sucht “The 7th Seal” erfolgreich die Balance zwischen transparenten Synth-Arrangements und kraftvollem Arschtreter-Rock mit metallischem Flair, was dank des dreckig-tiefen Gitarrensounds und kraftvollen Schlagzeugs denn auch wunderbar funktioniert.
Prinzipiell kann man Death SS in ihrer derzeitigen Form also prinzipiell all jenen empfehlen, denen Marilyn Manson zu glatt gebügelt oder einfach zu schlecht daher kommt. Auch Fans von olle Alice Cooper bis hin zu späteren Fields Of The Nephilim dürfen hier gerne mal ein Ohr riskieren, sofern sie sich nicht an den mitunter sehr ausgefallenen (aber immer passenden) Keyboards stören, die einen Grossteil der speziellen Atmosphäre auf “The 7th Seal” ausmachen und für viele kleine Überraschungen sorgen.
Man kann offenbar auch nach fast 30 Jahren im Geschäft noch lebendige, detailverliebte Platten veröffentlichen, ohne sich selbst zu wiederholen oder auf irgendeinen halbgaren Zug aufzuspringen – und genau das zeigt diese sehr gute Scheibe.