Aetherius Obscuritas - Layae's Cradle

Aetherius Obscuritas - Layae's Cradle
Black Metal
erschienen in 2006 bei Northfire Records
dauert 47:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Layae bölcsője
2. Könnyek útja (duet)
3. Fekete hárfa
4. A szenvedést a kárhozat váltja
5. BURZUM - Ea, Lord of the Depths
6. Őszi eső
7. A múltunk hatalmával
8. Utolsó táncom
9. Az elveszett életünk
10. A vár árnyéka (re-recorded)
11. Kínok tüze (outro)

Die Bloodchamber meint:

Wie es so oft beim Black Metal der Fall ist, stellt Aetherius Obscuritas mal wieder ein typisches Ein-Mann-Projekt dar, dessen geistiger Führer, neben seiner Hauptband Sudden Death nach etwas anderem, persönlicherem gesucht und sich mit diesem Seitenprojekt selbstverwirklicht hat.
„Arkhorrl“, wie sich der Ungar nennt, hat sämtliche Instrumente, bis auf den Bass, selbst eingespielt und ist ohne Zweifel ein Fan der alten Schule, auch wenn seine Songs, trotz der miesen Aufnahme erkennbar, rein technisch gesehen in einer recht hohen Liga spielen.

Nicht nur das Burzum-Cover „Ea, Lord of the Depth“, mitten im Album platziert, und diverse huldigende Aussagen des Meisters an Ragnarok und Ancient, deuten auf seine Vorliebe für die alte räudige Spielweise hin – nein, der Hörer fühlt auch förmlich wie sich der Ungar, unbeengt von irgendjemandem sonst, austobt. Leider aber kommt hierbei nicht so ganz das Flair der alten Klassiker rüber, da trotz vielen einfallsreichen und stimmungsvollen Passagen eine Berührung des Hörers auszubleiben scheint.
Vielmehr ist man des Öfteren von einigen zu Tode gespielten Passagen recht genervt, was natürlich den absoluten Stimmungskiller darstellt. Die häufig extrem schnellen und teilweise sehr schön zweistimmig belegten Melodielinien werden leider größtenteils überschattet von digital präzisen und mit der Zeit eintönig klingenden Drum-Sequenzen, die mit annähernder Sicherheit aus der Konserve stammen.

Auch erscheinen die Lieder im Ganzen betrachtet, trotz ihrer zugegebenermaßen abwechslungsreichen Elemente und häufigen Geschwindigkeitswechseln, ziemlich ermüdend und wie nach einem fortgeschrittenen Baukastenprinzip zusammengesetzt.
Im Songwriting wurden zwar die wichtigen und gängigen Aspekte zur Schaffung von Atmosphäre berücksichtigt, doch es wundert den Hörer wie bei so vielen verwendeten, gar nicht mal üblen Stilelementen, am Ende so wenig Stimmung übrig bleiben kann.
Die besonders seelenlosen Momente werden bei kleinen, scheinbar an zufälliger Stelle einsetzenden Soli und den extrem penetrant und programmiert wiederkehrenden Drum-Parts erreicht. Darüber hinaus scheint irgendwo das gewisse Feingefühl für die Wirkung der Songs zu fehlen und so enden zum Beispiel manche Lieder völlig abrupt und unvorhersehbar ohne einen angemessenen Abschluss zu finden.
In diesem Zusammenhang ist es übrigens recht eindeutig, dass es sich hierbei nicht um eine beabsichtigte Laune des Künstlers handelt. Dies erweckt wiederum den Anschein, dass die, für Black Metal teilweise fast zu technisch betont klingenden, Lieder aus Einzelteilen zusammengefügt und dann unabgeschlossen stehen gelassen wurden.

Wirklich schade um die anregenden Zwischenspiele, die ferne, chorale, fast kirchlich anmutende Gesänge, beschwörende Textpassagen und ruhige instrumentale Szenen umfassen. Ebenfalls großartig sind die wirklich nur sehr selten, aber dann gezielt eingesetzten Keyboards, die durch ihren unorthodoxen Sound noch so richtig urig und stimmungsvoll klingen.
Das Einzige, was wirklich überzeugt ist der unglaublich hasserfüllte und diabolisch unmenschlich kreischende Gesang. Er streckt dem Hörer trotzig die Zunge hinaus und man erkennt, dass Arkhorrl nicht umsonst seinen Dienst bei „Sudden Death“ als Vokalist leistet.
Zudem sind die Texte ungarisch, was ihnen ähnlich wie bei Finntroll eine zusätzliche, ungekannte Note verleiht, die das Ganze noch einmal interessanter macht. Die Stimme ist allerdings auch so ziemlich das Einzige, das durchgehend positiv an die gute alte Zeit erinnert.

Letztendlich ist das Album allerdings nur Leuten zu empfehlen, die es ausschließlich auf rohen, hasserfüllten Old-School-BM ohne Tiefgang gepaart mit technischer Raffinesse abgesehen haben – na, wer bleibt übrig?
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