Norwegen, Metalmagazin, graues Artwork! Was kann das wohl sein? Mit Sicherheit kein Black Metal, denn sonst würde sich die Cd definitiv nicht in meinem Besitz befinden. Die Jungs aus Oslo mit Namen PREMACY spielen auf ihrer Demo „Fragile Lives“ einen erfrischenden Rock, der durch progressive, moderne und hier und da auch etwas melancholische Elemente bereichert wird.

Die 4-Track-EP startet mit dem sehr eingängigen „Fragile Life“, dem modernsten und ohwurmlastigsten Song der Scheiblette. Sänger Thomas Dahl überzeugt mit einem nicht grade alltäglichen Organ, das neben rauen, fast Hard Rock typischen Vocals auch höhere Sphären erklimmen kann und somit vor Aggressivität und Melancholie keine Scheu zeigt. Stian Dahl zaubert an der Gitarre das eine oder andere angenehme Riff hervor, so dass man von einem gelungenen Opener sprechen kann. Aber auch der Rest der EP zeigt die Norweger von einer starken Seite, auch wenn die Titel vielleicht nicht mehr so sehr hängen bleiben. Abwechslungsreich ist das Ganze allemal! Mit „Anger Management“ haben wir einen kleinen Sleaze-Rocker am Start, bei „Reality, my Dream“ erklingt eine schön verträumte Ballade, bei der die Band zeigt, warum sie schon als Opener für STAIND aufgetreten ist und mit dem Schlusstrack geht man dann recht progressiv zu Werke.

Insgesamt ist „Fragile Lives“ eine sehr angenehme EP, die ich jedem Rocker, der auf eingängige Refrains steht und sich von verträumten bis harten Melodien nicht abschrecken lässt, empfehlen kann. Gerüchte kursierten, dass Sänger Thomas Dahl die Band verlassen würde, was natürlich ein herber Verlust wäre! Bei den Aufnahmen zum ersten Album ist er aber definitiv dabei! Ich drücke jedenfalls die Daumen und gleichzeitig 7,5 Punkte nach Norwegen ab.