Puh, das, was mir da unter dem Namen Shark Island ins Haus geflattert ist, ist die CD gewordene Belanglosigkeit. Alles, aber auch wirklich alles, was ich im Laufe dieser 13 Songs höre, war schon mal irgendwann irgendwo da. OK, das ist mal wirklich nichts Ungewöhnliches, kopiert und geklaut wird ja an allen Ecken und Enden. Aber es wurde schon mal besser geklaut und kopiert, als hier bei Shark Island. Geboten wird eben grundsolider Rock, ohne viel Innovation, ohne großartig emotionale Ausbrüche zu fördern, ohne den Hörer richtig gefangen zu nehmen.

Shark Island liefern mit der Musik auf „Gathering of the Faithful“ das Richtige für lange Autofahrten. Es rauscht die Musik, der Landschaft gleich, an einem vorbei, ohne nennenswerte Spuren im Gedächtnis zu hinterlassen. Und das Schlimme daran ist, es tut mir fast weh, das zu schreiben. Warum? Wegen dem Sänger! Der gefällt mir einfach, weil er mit seiner rauen, nach Jacky und Zigaretten klingenden Stimme den Songs eine ganz eigene Marke verleiht, ihnen die notwendige Portion Power verleihen könnte...ja, könnte, denn selbst der beste Sänger könnte hier den Hörer nicht vor perfiden Schlafattacken bewahren. Shark Island verpassen es, die fehlende Innovation durch Power, durch Spielfreude, durch Charme zu kompensieren. Es wird leider nur eine zu alte Suppe wieder aufgewärmt. Und dann nur lauwarm.

Für Rockfetischisten und Hardcore-Sammler vielleicht interessant. Allen anderen empfehle ich, vor dem Kauf intensivst in die Platte reinzuhören. Und nicht das Festhalten vergssen; es ist immer unangenehm vom Sekundenschlaf übermannt auf dem Boden aufzuschlagen.