Der erste Longplayer der Emeth war auch so ziemlich das Erste, was ich hier als offizielles Review zum Bearbeiten bekam. Nun bin ich etwa um 160 CDs an Erfahrung reicher geworden und habe jetzt das Vergnügen mit ''Reticulated'' das aktuelle Werk in den Händen zu halten. Allerdings muss ich gestehen, dass ich ein wenig ratlos bin, denn das was ich höre, nimmt sich zum Vorgänger nahezu nichts. Eigentlich könnte ich es mir jetzt einfach machen und das alte Review nun hier hinein kopieren und lediglich die Titel austauschen, aber das wäre nicht ganz fair.

Soundtechnisch hat sich immerhin einiges getan. Zwar besticht die CD immer noch nicht durch eine fette Produktion, aber die verschiedenen Instrumente sind klarer voneinander zu unterscheiden. Was sich nicht geändert hat ist der Drum-Sound. Dieser rattert nach wie vor durch die Weltgeschichte und hinterlässt einen ähnlich üblen Nachgeschmack, wie der auf St.Anger. Schade, das gibt mindestens einen Punkt Abzug. Auch etwas merkwürdig gestaltet wurden die beiden Tracks am Anfang von ''Reticulated''. Diese sind so umgesetzt worden, dass sich der Sound auf das Schlagzeug und die Gitarre als Soloinstrument konzentriert, um es einfach zu sagen: Riffs? Fehlanzeige.
Die übrigen Stücke weisen dann aber ein deutlich gesteigertes Songwriting auf. Man versucht mit teilweise recht wirren, aber nie unpassenden Melodieneinlagen auf sich aufmerksam zu machen. Um zu wissen wie das klingt, sollte ein Blick auf das Cover genügen.

Um es kurz zu machen. Emeth laufen im Kreis herum. Man hat sich an einigen Stellen gebessert, aber in gleichem Maße an anderen Qualitäten eingebüßt, sodass im Prinzip alles beim alten bleibt. Eine CD, die nicht wirklich etwas für die Allgemeinheit bietet. Wohl nach wie vor nur für Fans der Band geeignet.