Vielleicht sind sie in den heiligen Hallen der Bloodchamber noch nicht so sehr bekannt, außerhalb unserer kleinen Welt (ja, sowas gibt es!!) haben sich die Jungs um Frontmann Shane mit dem auffälligen Namen SILVERSTEIN aber schon einen großen Namen gemacht. Die Kanadier haben in den letzten Jahren mit ihrem Album "Discovering the Waterfront" einen beachtlichen Erfolgsweg eingeschlagen, der sie unter anderem auf eine Tour mit BULLET FOR MY VALENTINE gebracht hat. Die vorliegende Scheibe "18 Candles - The Early Years" zeigt nun, wie der Name schon vermuten lässt, die Band in ihren frühen Tagen. Auf der vollgepackten CD befinden sich sechs Songs der ersten EP „Summer’s stellar gaze“ (2000), gefolgt von sechs Titeln der zweiten EP „When the shadows beam“ (2002). Dazu gibt es zwei Akustikstücke, Livetracks und schließlich einen sinnfreien Dance Remix am Ende der Scheiblette.

Sonderlich erquickend ist diese Darbietung nun leider nicht. Vor allem die ersten sechs Demosongs sind von unterirdisch schlechter Qualität. Nicht nur die Produktion keucht matschig vor sich rum, auch der Gesang von Shane ist noch extrem schief und schaurig. Die nächsten sechs Titel sind schon weitaus besser produziert und gehen auch leichter ins Ohr. Gesanglich hat man in der Zeit auch einen weiten Schritt nach vorn gemacht. Dumm nur, dass die meisten dieser Titel bereits auf dem Longplayer "When Broken is Easily Fixed" enthalten sind. Positiv lässt sich aber die Qualität im Songwriting hervorheben, die auch schon bei den ersten Stehversuchen der Band hin und wieder aufblitzt. Auch wenn man noch nicht von qualitativ wertvollen Titeln sprechen kann, so bemerkt man schon hier, dass die Band ein unglaublich feines Näschen für eingängige und mitreißende Melodien besitzt.

Eine wirkliche Kaufempfehlung für diese zwölf Stücke, die angenehmen Akustikträllereien und ein paar Livemitschnitte, kann ich allerdings nicht geben. Wenn die Band bislang noch keine große Rolle im Leben des Kunden gespielt hat, wird sie es auch hiermit nicht tun. Das ist aber auch garnicht das Ziel von SILVERSTEIN. Die Jungs zeigen ganz offen und direkt, wie es klingt, wenn man die ersten Aufnahmen auf Cd presst. Das ist zwar nicht unbedingt ein Genuss, aber zumindest ehrlich und für wahre Fans sicherlich ein Platz in der Sammlung wert.