Gary Wheeler - Trivial Slushy Vintage

Gary Wheeler - Trivial Slushy Vintage
Hard Rock
erschienen am 14.07.2006 bei Def Dick
dauert 47:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Freedom calls
2. Something strange
3. Love is for the blind
4. Like Bonnie and Clyde
5. I will remember
6. Unknowing heart
7. Unwanted son
8. Middle of my universe
9. A song and a dream
10. Gone
11. Mama is there life after death
12. Schatz

Die Bloodchamber meint:

Was hätte wohl der geneigte Leser erwartet, wäre sein Blick auf das Cover von „Trivial Slushy Vintage“ gefallen und hätte er, wie auch ich, mit dem Namen GARY WHEELER nichts, aber auch gar nichts anfangen können? Hätte er wohl gedacht, verrücktes Cover, wird wohl eine Rock-Scheibe sein, vielleicht mit Boogie-Einschlag. So habe ich gedacht. So weit kann man sich ja kaum verschätzen wie in diesem Fall. Die Einschätzung der musikalischen Darbietung des Herrn Wheeler ist nur in einem Punkt richtig und da auch nur mit Einschränkung: Es handelt sich tatsächlich um Rock.

Aber was mir dann aus den Boxen entgegen kam, verwirrte mich sehr. Ich muss dazu sagen, dass ich die Scheibe das erste Mal an einem sehr späten Abend in den Player geschoben habe. Mein Kopf ist müde gewesen, der Wein ging zur Neige – und genau für diesen Moment war die Musik auf „Trivial Slushy Vintage“ geschrieben. Schwere, langsame Musik, Rock mit oftmals verzwicktem Songaufbau und nur selten gleichbleibenden Rhythmen. Schleppend und doch bluesig wälzt sich da der Opener heran und von Beginn an ist klar, dass GARY WHEELER ein durchaus begabter Sänger ist. Mir jedenfalls gefiel seine schwermütige, raue Stimme auf Anhieb. Und es wurde noch besser bzw. drückender.
Mit „Something Strange“ ist auf der CD eine schon fast doomige Nummer zu finden, die mit einer tiefen Melancholie gesegnet ist, und ich meine hierbei keine jener falschen und von mangelnder Authentizität gezeichneten Melancholien, die jeder in den Mund nimmt und jede 08/15 Band verbrät. Nein, das sitzt echt tief. Wenn auch die nächsten zwei Songs weitaus lebendiger daherkommen, zeugen auch sie, hauptsächlich in den Refrains, von dieser betrübten und gerade darin faszinierenden Stimmung. Es folgen noch weitere Nummern hoher Qualität wie „Middle of my Universe“ sowie zwei deutschsprachige Songs, von denen ersterer ("Unwanted Son") überzeugen kann, der letztere ("Schatz") eher schwach ist.

Noch immer bin ich überrascht von dem, was mir hier begegnet ist. Eine Rockplatte wie diese ist mir noch nicht untergekommen. Hier wurde eine Stimmung auf Konserve gebannt, die einfach echt wirkt, schon auf Grund der Tatsache, dass man sie nicht aus dem Cover und auch nicht aus dem Booklet hätte erahnen können. Interessant, keine Frage und mit gerade mal 2 schwachen und einem etwas schwächeren Song ("A Song And A Dream") bestens bestückt.
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