Ich bin etwas erstaunt, dass es diese Art Musik so überhaupt noch schafft, heute auf silberne Scheiben gepresst zu werden! Musikalisch sind Våld eindeutig in den früheren 90ern beheimatet, in einer Zeit wo der heute bekannte Hardcore erst in der Entstehungsphase war und Grunge zusehends die Metalwelt beeinflusste. Aber nach was klingt jetzt ''Boycott Your Life''? Ich denke mal, am ehesten trifft hier ein Vergleich mit Crack Up zu, auch wenn der Death-Metal der Deutschen hier nur sehr ansatzweise stattfindet.

Von Anfang fällt eine satte Produktion auf, die zumeist von unten heraus arbeitet, in gleicher Stärke die Mitten betont, leider dabei aber ein wenig die Höhen vergessen werden. Aber sei's drum! Das macht es natürlich dann auch wesentlich einfacher, die mittlerweile recht antiquiert wirkende Musik in sich aufzunehmen. Von Aggressivität zu reden wäre hier zwar etwas vermessen, aber so harmlos sind die Finnen dann auch nicht. Besonders rüde im Vordergrund agiert der Frontbrüller der Band, der es nur mit Mühe schafft sein Organ gegen die rabiate Gitarrenwand zu behaupten. Generell aber ist zu sagen, dass sich die einzelnen Parts innerhalb der Band qualitativ nicht viel nehmen. Alle wissen was sie wollen und wie sie das umsetzten können. Etwas schlechter sind es dann wieder mit der Abwechslung im Songwriting aus. Auf Dauer wirkt es irgendwie zu gleichartig, was dann bei einer Spielzeit von 29 Minuten aber gerade noch zu verwinden ist.

Våld zeigen mit ihrem 'Brutal Motherfucking Metal Massacre', dass es möglich ist Punk, Grindcore, Hardcore, Death-Metal und vor allem jede Menge Crust miteinander zu vermengen. Das die Pampe dann logischerweise nur eine gewisse Nische ansprechen dürfte, liegt dabei auf der Hand. ''Boycott Your Life'' ist so etwas wie das Eisbein im Metalbereich: Unheimlich lecker, wenn man es mag, liegt aber auch wie ein Stein im Magen.