Furia - Un Lac De Larmes Et De Sang

Furia - Un Lac De Larmes Et De Sang
Melodic Death Metal
erschienen in 2003 bei Adipocere Records
dauert 45:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ferme les yeux...
2. Un lac de larmes et de sang
3. Elmira, l'image d'un destin
4. Les révélations d'un temps passé
5. Auto-psy d'un damné
6. Mécanique de l'infamie
7. Le jugement d'une conscience
8. Les deux mondes
9. Mental en perdition
10. Mémoires d'outre-tombe
11. Sailen...
12. ...L'oratoire de la folie
13. La mort de l'âme

Die Bloodchamber meint:

Mit "Un Lac De Larmes Et De Sang" (A Lake Of Tears and Blood) haben sich die Franzosen um FURIA das Ziel gesetzt, Elemente der klassischen Musik mit schwedischem Melodic Death Metal zu kombinieren. Zusammengehalten wird das Ganze dann von einem ausgefeilten Konzept, welches eine durchgängige Geschichte erzählt. Da ich persönlich dem Französischen aber nicht mal ansatzweise mächtig bin, kann ich jetzt nicht wirklich viel über die inhaltliche Seite erklären (ein gewisser Hares scheint allerdings die Hauptperson zu sein, um die sich alles dreht) und widme mich deshalb mehr der musikalischen Komponente.
Das ganze Spektakel beginnt mit einem furiosen Symphonie-Intro, in der auch zum ersten Mal Gastsängerin Adeline zu Worte kommt. Hier merkt man sofort, dass zum grössten Teil echte Instrumente benutzt wurden. Die Komposition wirkt erfrischend, die Ausführung ist bombastisch, ein schöner Anfang.
Sehr gelungen ist dann auch der Übergang zur metallischen Komponente im zweiten, titelgebenden Stück. Die Streichinstrumente klingen langsam aus, die Gitarren und das Drumming setzen ein, und die typischen Riffs setzen ein. Hart, aber dennoch stets mit einem gewissen Sinn für Melodie. Allerdings muss man auch zugeben, dass diese Parts zwar in Ordnung, aber auch nicht unbedingt neu klingen, so dass das Album zu Beginn doch ein paar kleinere Hänger vorzuweisen hat.
Dem Konzept mit komplett ausgearbeiteten Dialogen zwischen unterschiedlichen Figuren entsprechend wurden auch die Vocals gestaltet. Jede handelnde Person bekommt quasi eine eigene Stimme verpasst. Einige klingen kratzig und rauh, andere verzerrt und evil, und ab der zweiten Hälfte kommen auch ein paar wenige cleane Töne und die angesprochene Gastsängerin zum Einsatz.
Erstaunlicherweise werden die anfänglichen Hänger gegen Ende des Albums immer unbedeutender. Mit geschickt platzierten "Rosinen" in Form eines kurzen Solos oder einem unerwarteten Break inklusive Melodieunikat verschaffen sich die Franzosen die nötigen Highlights, welche dann letztendlich den Wiedererkennungseffekt auslösen. Aber auch die Verbindung Metal/Klassik, welche zu Beginn nicht mit der wünschenswerten Konsequenz durchgezogen wird (abundzu mal ein paar unbedeutende Töne im Background oder in Zwischenspielen - kein Vergleich zum Intro), entwickelt sich mit der Zeit im positiven Sinne und gipfelt schliesslich in einem ebenfalls gelungenen Abgang, welcher das Anfangsthema erneut aufgreift und ausklingen lässt.

Alles in allem bleibt ein sehr positiver Gesamteindruck und vor allem das Gefühl, eine "runde" Sache vor sich zu haben. Freunde des Melodic Death mit einem Hang zur Klassik (und möglicherweise guten Französisch-Kenntnissen) können problemlos zugreifen.
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