Italienischer Metal ist häufig bombastisch, klischeebeladen und/oder zuckersüß. Leider ist er meistens eines nicht; originell. Ganz im Gegensatz dazu steht eine Band aus Triest, die mir mit ihrem ersten Werk 2004 schon aufgefallen war: ABSENTIA LUNAE. Diese Band schafft es sich von der gängigen Meinung über den Stiefel-Metal zu befreien und haben eine Art Black Metal geschaffen, die als solche recht ungewöhnlich erscheint.

Die typischen Elemente, die zu dieser Musik gehören sind vorhanden und auch die Texte behandeln die Themen, die man als Freund von Pandabären haben will. Und trotzdem passt ''In Umbrarum Imperii Gloria'' in keine dieser Schubladen, die extra geschaffen wurden. Rau? Ja, aber irgendwie nicht wirklich heftig. Düster? Ja, aber ohne die kalte Atmosphäre. Rasend schnell? Nein, aber dafür vertrackte bis progressive Rhythmik. Wie man sieht scheren sich die Italiener einen Dreck um gängige Klischees des Black Metals und das macht das Album hörenswert. Puristen werden nur bedingt ihre Freude an den Ergüssen haben. Zwar werden durch gekonnt gesetzte Spannungsbögen immer wieder bösartige Stimmungen in Szene gebracht, aber, nimmt man die nordischen Bands als Vergleich, brechen diese selten das Tor zur Hölle auf.

Auffällig auch, dass in den ruhigeren Teilen der Songs gerne auf verzerrte Gitarren verzichtet wird und der Gesang sich ein wenig mehr in den Vordergrund drängt. Das gibt zwar in einer gewissen Weise Eigenständigkeit, aber da die Produktion nicht gerade hochwertig ist, werden die ohnehin eher schwachen Vocals noch dünner.
Alles in allem ist ''In Umbrarum Imperii Gloria'' ein bodenständiges Werk, das aber besonders durch die laue Produktion dem Vorgänger unterlegen ist. Hinzu kommt noch, dass Absentia Lunae dieses Teil nur auf Vinyl veröffentlicht, was den Kreis derjenigen, die diese Scheibe besitzen werden natürlich enorm einschränken wird.