Rob Rock - Eyes Of Eternity

Rob Rock - Eyes Of Eternity
Melodic Metal
erschienen am 23.06.2003 bei Massacre Records
dauert 51:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Rock the Earth
2. Stranglehold
3. Eyes of Eternity
4. The Everlasting
5. Rage of Creation
6. Conqueror's Hymn
7. Fields of Fire
8. You Know
9. The Hour of Dawn

Die Bloodchamber meint:

„Rage of Creation“, der Erstling der Band um Goldkehlchen Rob Rock wurde anno 2000 gleichermaßen von Fans und Musikpresse aufgenommen. Diese Tage erscheint nun mit „Eyes of Eternity“ der Nachfolger und schon allein die Gästeliste, prall gefüllt mit illustren Gestalten wie Jack Frost (Seven Witches), Roy Z., Sean Peck (Cage) oder auch Axel Rudi Pell, lässt wieder einmal auf hochklassige Arbeit hoffen. Über die Produktion muss man sich bei einem gestandenen Profi wie Roy Z. eh keine Gedanken mehr machen, veredelte dieser doch schon u.a. die Soloausflüge von Bruce Dickinson und Halford. Kommen wir also geschwind zu der Quintessenz, der eigentlichen Sache, und die ist immer noch die gebotene musikalische Unterhaltung. Rein instrumental gesehen erlaubt man sich natürlich keinen Fleck auf der weißen Weste. Sowohl druckvoll als auch variantenreich überzeugt die teilweise wirklich filigrane Gitarrenarbeit, was besonders schön in „The Everlasting“, einem der besseren Songs auf „Eyes of Eternity“ zu hören ist. Die Drums, gespielt durch Tracy Shell und Reynold Carlson, überzeugen ebenfalls, wobei ich mir persönlich etwas mehr Gesicht im Spiel erhofft hätte, klingen die Pattern und Fills durchweg etwas gefühllos und zu zweckmäßig. Dies ist aber sicherlich ein höchst subjektiver Kritikpunkt und kann der Band nicht wirklich angekreidet werden. Bei den Songs ist sich Rob Rock natürlich seiner Linie treu geblieben, den Hörer erwartet eine gemäßigte Mischung aus Hard Rock und Melodic Metal, die niemandem sonderlich weh tun wird. Neu im Sound sind die dezent eingesetzten, fast schon als simpel zu bezeichnende Keyboards, die sich zu keinem Zeitpunkt in den Vordergrund drängeln und die Musik angenehm unterlegen. Warum man dafür aber einen angeblichen Spitzenkeyboarder engagieren musste, wird dabei aber wohl ewig das Geheimnis Rob Rocks bleiben. Mit „Rock the Earth“ findet dieser jedenfalls einen überaus flotten und gelungenen Einstieg in das Album, wobei an dieser Stelle fast schon das gesamte musikalische Spektrum ausgelotet wird. Teils rockig, teils metallisch, sind die Stücke zumeist in meinem nicht gerade geliebten Mid-Tempo gehalten, was aber dank der ,oben genannten, guten Gitarrenarbeit irgendwie gut geht. Bahnbrechenden Überraschungen hält „Eyes of Eternity“ für den geneigten Rezipienten sicherlich nicht parat, dafür aber eine gute Stunde netter Rockunterhaltung. Was der CD ebenfalls abgeht ist ein richtiger Hit. Eingängige Refrains schön und gut, aber manchmal hätte ich mir doch etwas mehr Tiefgang in der Melodieführung gewünscht, so dass ich der Scheibe nicht wirklich viel Geist und Spirit attestieren kann. Ich würde diese wohl zum Autofahren oder Abspülen einlegen, zum intensiven Zuhören ist sie bis auf den epischen Rausschmeißer „The Hour of Dawn“ leider weniger geeignet. Dieses Stück ist es auch, welches ich mir so sehr als Vorlage für die anderen 8. Stücke erhofft hätte, da es die Stärken der Band gebündelt präsentiert und das durchaus vorhandene Potential erst offensichtlich werden lässt. So beschleicht mich so ein wenig das Gefühl, dass die Platte weit hinter ihren Möglichkeiten zurück geblieben ist, zumal Mister Rob Rock hier seine mit Abstand beste Leistung ablegt, während er bei den anderen Stücken zwar gut, aber etwas unmotiviert, irgendwie schon gelangweilt, ertönt. Und hört euch mal die tollen Soli der versammelten Musiker-Elite an und erstarret in Ehrfurcht. Schon ganz ansprechendes Tennis, wirklich! Was bleibt also am Ende übrig? Eine sauber produzierte Melodic Metal Scheibe mit vielen guten Songs, wobei man aber ständig von dem Gefühl übermannt wird, dass hier die vorhandenen Möglichkeiten nur angerissen wurden und einige Songs vor ihrer Fertigstellung noch etwas mehr Reife hätten vertragen können. An sich darf „Eyes of Eternity“ als, mit kleinen Abstrichen, gelungener Nachfolger von „Rage of Creation“ angesehen werden, der Besitzer des Erstlings zufrieden stellen dürfte. Wie sooft rate ich den anderen erst einmal zum ausführlich Antesten der Scheiblette beim CD-Dealer ihres Vertrauens, andernfalls könnte der eine oder andere doch bitter enttäuscht werden. Ich schwanke ja zwischen 6 und 7 Zählern, werde mich aber auf Grund des konstant guten Niveaus zu einer schwachen 7 durchringen müssen. Noch mal Glück gehabt!
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