Skid Row - Revolutions Per Minute

Skid Row - Revolutions Per Minute
Hard Rock
erschienen am 20.10.2006 bei SPV
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Disease
2. Another Dick In The System
3. Pulling My Heart Out From Under Me
4. When God Can´t Wait
5. Shut Up Baby, I love You
6. Strength
7. White Trash
8. You Lie
9. Nothing
10. Love Is Dead
11. Let It Ride

Die Bloodchamber meint:

Noch heute leuchten meine Augen, wenn ich an Göttergaben wie das Skid Row-Debüt und natürlich das Zweitwerk „Slave To The Grind“ zurückdenke. 2 Äuglein, die wohl nicht gänzlich alleine die Nacht erstrahlen, wenn man den Erfolg dieser 2 Alben bedenkt. Leider ließ das 1995 veröffentlichte „Subhuman Race“ die Großartigkeit dieser Band wie ein Kartenhaus in sich zusammen fallen und Skid Row erlebten mit dem Abgang ihres Sängers Sebastian Bach den absoluten Super-GAU. Danach war dann auch erstmal 8 Jahre Schicht, bis die ehemalige Hitfabrik 2003 mit einem neuen Album + neuem Sänger vor unserer Haustür stand.

Auch wenn „Thickskin“ zu keinem Zeitpunkt an die beiden Fabelwerke anknüpfen konnte, schlecht war das Teil keinesfalls. Und während Ex-Fronter Bach sich auf Festivals mit alten Skid Row-Songs abfeiern lässt, durften die Hauptprotagonisten Hill, Sabo und Bolan erstmal um einiges kleinere Brötchen backen. Doch man bewies Standfestigkeit und kommt nun dieser Tage mit einem neuen Album um die Ecke galoppiert. Und ich darf eines gleich vorweg nehmen: Wieder einmal wurde das Unmögliche (natürlich) nicht geschafft.

Vielmehr ist „Revolutions Per Minute“ ein Album, das zwar die punkig-hardrockigen Wurzeln der Band aufzeigt, statt das Glam-Element des ersten und die rohe Power des „Slave“-Albums zu adaptieren aber eher im heutigen Rotzrock-Revier wildert. Dazu wirft man noch einige Brocken Melodic-Punk („When God Can´t Wait“) und sogar Country-Käse („You Lie“) in den Topf, und fertig ist die neue Mischung namens „Revolutions Per Minute“. Ein Eintopf, der nicht schlecht schmeckt, aber dennoch etwas die richtigen Gewürze vermissen lässt. An Sänger Johnny Solinger sollte man diesen Umstand aber keinesfalls festmachen, gesanglich ist über die komplette Spielzeit alles im grünen Bereich. Was mich viel eher stört, ist die Orientierung Richtung Rotzrock, wie er einem aus schwedischen Tonstudios gerne im Zehnerpack hinterher geschmissen wird. Dass man auch anders kann, beweisen Songs wie der Opener „Disease“, das wirklich tolle „Another Dick In The System“ oder der Power-Groover „Shut Up Baby, I Love You, die am ehesten die beste Phase der Band durchschimmern lassen. Somit ist Skid Row zwar wieder mal ein einigermaßen solides Scheibchen gelungen, meine Augen zum Leuchten zu bringen vermag „Revolutions Per Minute“ aber auch dieses Mal wieder nicht.
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