Parity Boot - Demo (EP)

Parity Boot - Demo (EP)
Modern Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 15:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Into Nothing
2. Get Out
3. Dying Here
4. All Is Grey

Die Bloodchamber meint:

Das ist ja mal ne Mischung, die man aus deutschen Landen nur selten hört. Wie man anhand des etwas konfusen Schrottplatz-Coverartworks schon erahnen kann, hat der Sound PARITY BOOTs eine Menge mit Metall und Maschinen zu tun. Auf seiner ersten Hörprobe übt sich das Quartett in abgedrehtem, stampfendem Industrial-Metal. Die elektronischen Komponenten nehmen dabei einen dominanten Platz ein, was aber nicht bedeutet, dass sich die Gitarren in punkto Härte irgendwie zurückhalten. Im Gegenteil, wenn man sich hier noch eine fettere und sauberere Produktion hätte leisten können, würden einem die vier Stücke dieser EP mit Sicherheit gnadenlos den Schädel wegpusten.

Die heftigen Stakkatoriffs verneigen sich tief vor den von der Band genannten musikalischen Vorbildern FEAR FACTORY und MESHUGGAH – allerdings vorrangig, was die Gitarrenarbeit betrifft. Mehr Parallelen finden sich zu STRAPPING YOUNG LAD und dem Solowerk von DEVIN TOWNSEND, abzüglich einer großen Schippe Progressivität und Gesangsleistung. Nicht selten ähnelt das, was PARITY BOOT hier verzapfen, in musikalischer Struktur und Abgedrehtheit dem, was der verrückte Metal-Professor in seinem Labor zusammenbraut.
Etwas Individuelles hat sich die Band aber durchaus angeeignet. Das und die gut funktionierenden und einprägsamen Songs machen dieses Demo zu einer gelungenen Angelegenheit. Wer mit elektronischen Spielereien angereicherten, ideenreichen Metal mag, darf hier ruhig mal beide Ohren riskieren.

Kleinere Schwachpunkte sind die manchmal noch zu eindimensionale Keyboardarbeit, die gerade beim ersten Song „Into Nothing“ negativ an Dreitasten-Filigranarbeit à la CREMATORY erinnert. Auch das SNAP-Sample bei „Dying Here“, das Metal und Eurodance wohl entgültig verbrüdern soll, ist gewöhnungsbedürftig und definitiv Geschmackssache. Außerdem sind die vier Songs verdammt schnell gehört – also mehr davon, und das gefälligst mit noch mehr Schmackes.
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