Peeping Tom - Peeping Tom

Peeping Tom - Peeping Tom
Alternative
erschienen am 26.05.2006 bei Ipecac Recordings
dauert 44:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Five Seconds (Feat. Odd Nosdam)
2. Mojo (Feat. Rahzel & Dan The Automator)
3. Don't Even Trip (Feat. Amon Tobin)
4. Getaway (Feat. Kool Keith)
5. You Neighborhood Spaceman (Feat. Jel & Odd Nosdam)
6. Kill the DJ (Feat. Massive Attack)
7. Caipirinha (Feat. Bebel Gilberto)
8. Celebrity Death Match (Feat. Kid Koala)
9. How U Feelin? (Feat. Doseone)
10. Sucker (Feat. Norah Jones)
11. We're Not Alone (Feat. Dub Trio)

Die Bloodchamber meint:

Mike Patton ist inzwischen als Allround-Genie bekannt. Musik ist für ihn eine Spielwiese, von der er alles Erdenkliche aufklaubt, um es dann zur schönsten bzw. schrägsten Klangwelt zu konstruieren. Dabei folgt er konsequent dem unkommerziellen Weg. Bis jetzt. Denn dieses poppig angehauchte Album hat durchaus Potenzial, ganz nach oben zu schießen. Wer glaubt, dass Mike Patton seit der Auflösung von Faith No More gesanglich nichts Vergleichbares wie auf „Angel Dust“ oder „Album Of The Year“ zustande bekommen hat, wird hier vom Gegenteil überzeugt.

Gesanglich folgt der Ausnahmesänger Melodiebögen, die durchaus auch auf den letzten drei FNM-Alben Verwendung gefunden hätten. Vor allem das ausgesprochene Hitpotenzial der Songs „Mojo“, „Don’t Even Trip“, Getaway“ und „You Neighborhood Spaceman“ ist schon Kaufansporn genug. Mit experimentellen Songs des Kalibers von „Caipirinha“, „Sucker“ und „Celebrity Death Match“ (mit Swinganleihen) kann Mike Patton wertvolle Gegenwelten schaffen. Alle Songs sind mit elektronischen Sounds durchsetzt, wo ab und zu auch eine verzerrte Gitarre auftaucht. Sie wirkt aber nicht dominierend. Irgendwie fühle ich mich auch von Pattons musikalischem Ansatz überfordert, weil die erstaunliche Vielschichtigkeit Interpretationen in alle Richtungen bereit hält. Dazu kommen Kollaborationen mit anderen Künstlern, wovon Massive Attack ("Kill The DJ") und Norah Jones ("Sucker") zu den wohl bekanntesten zählen. Entsprechend reichhaltig präsentiert sich PEEPING TOM, das durch die unverwechselbare Stimme Mike Pattons zusammengehalten wird.

Wer also etwas Extravagantes sucht und sich keinen Kommerz zulegen möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Vor allem diejenigen, die mit Björk, Massive Attack, Fiona Apple und ähnlichem etwas anfangen können. Beinharte Metalfans bzw. FNM-Fans würden bei all den elektronischen Spielereien wahrscheinlich die Ohren schlackern.
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