Mortal Love - Forever Will Be Gone

Mortal Love - Forever Will Be Gone
Gothic Metal
erschienen am 22.09.2006 bei Massacre Records
dauert 40:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I make the mistake
2. Of keeping, the fire down
3. While everything dies
4. My shadow self
5. In the end decides
6. To choke you now
7. So I betray the mission
8. Still it has only just begun
9. As we can not be one
10. Forever will be gone

Die Bloodchamber meint:

Auf in die dritte Runde des blutigen Gemetzels! Mögen im Namen aller unglücklichen Liebschaften die uneinsichtigen Gefühlssadisten ihres Daseins beraubt werden und das auf eine möglichst grauenvolle und brutale Art und Weise, die aber dennoch nie den von ihnen verursachten Schmerz rechtfertigen kann. Zu den Waffen, ihr bedauernswerten Zurückgewiesenen, ihr im Selbstmitleid zerfließenden Betrogenen, ihr verzweifelt dahinsiechenden Opfer eures unerfüllten Sexualtriebes, zu den Waffen und nieder mit dem Gesocks!

Nun gut, vielleicht habe ich in der vorangegangenen Einleitung etwas übertrieben, denn auch auf „Forever Will Be Gone“ wird höchstens mit himmelblauen Wattebällchen geworfen – aber dafür immer auf die gleiche Stelle gezielt! Wie auch in den beiden Vorgängern tun MORTAL LOVE mit ihrer Musik niemandem ernsthaft weh. Wie auch, wenn sich all die angestaute Aggression stets immer nur gegen sich selbst richtet? Somit wird also mal wieder verlorenen Chancen nachgetrauert, sich nach finalen Erlösungen gesehnt oder einfach nur ohne Grund abgekackt – sei es, weil es draußen regnet, der Postbote nicht gegrüßt hat oder weil Gurken einfach nicht blau sind.

Wo der Vorgänger „I Have Lost“ noch ganz unverkrampft von einem Ende der Genregrenze zur anderen wanderte, präsentiert sich „Forever Will Be Gone“ schon deutlich kopflastiger, was aber hier eher negativ ins Gewicht fällt. Denn niemand will konstruierte Songs hören, schon gar nicht in diesem Bereich – dafür gibt es einfach schon viel zu viel Material. Ja, hübsche Melodien sind auf diesem Album ebenso vorhanden wie die üblichen Anspielungen auf Theatre Of Tragedy in ihren inspirativen Zeiten. Der Sound ist sehr gelungen und Sängerin Cat hat es immer noch drauf, herzzerreißend ins Mikro zu säuseln. Aber letzten Endes bleibt viel weniger vom angebotenen Material im Ohr als erhofft.

Vielleicht sind’s die zu hohen Erwartungen, vielleicht eine persönliche Übersättigung – aber mehr als „nett“ bleibt einfach nicht übrig, dafür ist das Material einfach zu gewöhnlich und vorhersehbar. Alle drei bisherigen Alben waren offensichtlich als Trilogie geplant (Legt man die Albumtitel hintereinander, ergibt sich ein ganzer Satz – gruselig, oder?), bleibt nur zu hoffen, dass dieses Kapitel abgeschlossen wurde und endlich wieder frischer Wind reinkommt. Denn dass es besser geht, hat die Band bereits bewiesen.
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