Jitterbug präsentieren uns mit "New Roses" ein ungewöhnlich vielschichtiges, gleichzeitig aber auch kompaktes und sehr gut zu konsumierendes Stück progressiven Metal, ohne sich dabei zu sehr auf den Begriff „Metal“ festzulegen.
Bemerkenswert erscheint mir die Tatsache, dass das Werk trotz der Einflüsse und Zitate aus unterschiedlichsten Musikgenres wie aus einem Guß wirkt und keine Sekunde des knapp halbstündigen Ausfluges auch nur ansatzweise aufgesetzt oder verkopft-konstruiert daherkommt.

Hauptakteure auf "New Roses" sind Keyboard und Gitarre, die sich teils vertackt-komplex oder fließen-einfühlsam den kompositorischen Ball zuspielen und das Geschehen dominieren.
Sehr gut finde ich zudem die Präsentation der CD, das fängt an beim stimmigem Layout und setzt sich fort bei der behutsamen musikalischen Einführung in das Album. Schon das Intro "Funeral For A Stranger" in seiner reduzierten Komposition aus Gesprochenem, Piano und Sologitarre ist eine absolute Gänsehautnummer - vor allem dann, wenn man, wie ich, "Amused To Death" von Roger Waters zu einer seiner Lieblingsscheiben zählt. Die intensive Stimmung von "Funeral For A Stranger" jedenfalls würde jeder Pink Floyd/Roger Waters-Scheibe zur Ehre gereichen. Sehr eindrucksvoll!
Auch auf den nachfolgenden 5 Stücken präsentiert sich die Band flexibel in ihren musikalischen Mitteln. Heftige Riffs, reduzierte Pianopassagen, frickeliges Bass/Schlagzeuggefummel, Zitate aus Power und Heavy Metal, Art Rock a la King Crimson, Pop und Jazz, und das alles verpackt in soundtrackartige Gelassenheit.

Da auch der Sound fast keine Wünsche offen lässt (ich wünschte mir nur das Schlagzeug etwas druckvoller, gerade bei der Snare), kann man Jitterbug zu diesem rundum gelungenem Album nur gratulieren und jedem, der an anspruchsvoller Musik interessiert ist empfehlen, sich "New Roses" zuzulegen.
Auf meiner Playlist steht das Album schon seit einiger Zeit ganz weit oben und wird dort auch noch eine ganze Zeit verweilen.