Sincero - Sincero 06

Sincero - Sincero 06
Rock
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 17:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Don't Leave Me Faith
2. Bitter Hand
3. Wherever I Plant My Feet (Will I Roam)
4. Deslizamiento

Die Bloodchamber meint:

Eine kratzige, rauchig-rockige Männerstimme, die irgendwie ganz interessant klingt, beginnt zu sprechen: „SINCERO kommen aus Deutschland. Das sind drei Musiker. Die spielen Rock mit Gitarren, Bass und Schlagzeug.“ Klingt ziemlich unbeholfen und öde - schade um die vielversprechende Stimme.

Was ich damit sagen will? Die deutschen SINCERO haben auf ihrem selbstbetitelten ersten Lebenszeichen zwar einen schon recht vernünftig tönenden Gesang, der in der richtigen Umgebung sicherlich auch etwas reißen könnte. Im Gegensatz zu so vielen anderen Gruppen scheitert es bei den drei Musikern nämlich nicht am Gesang, sondern im Gegenteil an allem anderen.
Es erklingen einige gute, zünftige Riffs, welche sich aber leider auf einige wenige Momente beschränken. Ansonsten wird einem recht belanglose und langweilige Kost geboten, welche ziemlich gesichtslos und standardisiert klingt.

Dieser Eindruck wird auch durch Dinge wie die schon zigmal gehörte gesprochene Bibel-Stelle aus Pulp Ficiton (Samuel L. Jackson in der Rolle von Jules Winnfield zitiert Ezekiel 25,17: „The path of the righteous man is beset on […]“) nicht wirklich verbessert, sondern eher noch verschlechtert. Denn davon abgesehen, dass dies nicht unbedingt Originialität par excellence ist, ist der Versuch das Zitat mit spannungsaufbauenden Gitarren zu unterlegen ist leider kläglich gescheitert.
Ähnlich verhält es sich mit den schnöden Flanger-Effekten bei „Wherever I Plant My Feet (Will I Roam)“ und den einschläfernden abgehackten Riffs beim italienisch gesungenen „Deslizamiento“. Es ließen sich noch mehr negative Beispiele finden, aber um das hier nicht unnötig in die Länge zu ziehen, belasse ich es mal hierbei.

Somit bleibt mir nichts anderes übrig, als SINCERO noch viele Eingebungen und produktive Übungsstunden zu wünschen. Schade ist dabei eben, dass man vor allem aus dem Gesang deutlich mehr hätte herausholen können.
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