Metatrone - The Powerful Hand

Metatrone - The Powerful Hand
Melodic Power Metal
erschienen am 03.11.2006 bei Scarlet Records
dauert 41:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Veni Creator Spiritus
2. The Best Way
3. One in a Million
4. Free and Forever
5. The Song Begins
6. The Rock
7. Mirror City Train
8. War is Pain Again
9. The Prince
10. Not Afraid
11. Ave Maria

Die Bloodchamber meint:

Gummibärchen wachsen – das wissen wir alle – auf langen Weiden auf und ernähren sich von bunten Blumen, um ihre Farbe zu erhalten und dann in die Tüten zu wandern, um kleine Kinder zu erfreuen. Bei italienischen Melodic/Power Metal Bands ist es ähnlich. Sie tummeln sich fröhlich auf saftigen Wiesen, schmecken ihren Sound mit viel Feingefühl ab, um schlussendlich für Begeisterung bei den entsprechenden Fans zu sorgen. Während es den knuffigen Bärchen jedoch gelingt, kleine Unterschiede in ihren Geschmack zu bringen und auch nach längerem Kauen nicht langweilig zu werden, scheitern die meisten Italobands kläglich an diesem Versuch.

Es scheint als würden sich VISION DIVINE, LABYRINTH und wie sie alle heißen nur von der gleiche Farbe ernähren. In dem Fall der vorliegenden Band wird es wohl weiß sein, denn METATRONE spielen christlichen Prog-Power Metal mit sehr viel Melodie und noch mehr Keyboard. Die auf dem Beipackzettel prognostizierten Einflüsse von FATES WARNING und QUEENSRYCHE muss man dagegen mit der Lupe suchen. Nach einem stimmungsvollen, nicht einfallsreichen, aber dennoch netten Intro, stolpern die Jungs dann von einem Fettnäpfchen ins Nächste. Bandgründer und Keyboarder Davide Bruno drückt dem Sound deutlich seinen Stempel auf, was sich auf Dauer leider zu stark abnutzt. Das ständige Tastengefrickel lässt die Songs kaum zur Entfaltung kommen und vernichtet damit einige angenehme Bestandteile von „The Powerful Hand“. Da wäre beispielsweise der gute Gesang, der allemal dem Standard der Szene entspricht und hier und da sogar ein wenig darüber hinaus schielt. Außerdem gehen die Gitarren überraschend flott zu Werke. Die Stimmung könnte auf einem sehr angenehm rockenden Level sein und vor allem livehaftig für gute Laune sorgen, das beweisen Songs wie „The Song Begins“, „Mirror City Train“ und „Free and Forever“. Das mannigfaltige Keyboard und mangelnder Mut im Songwriting stehen einem guten Gesamtkonzept allerdings gegenüber.

METATRONE machen einen sympathischen Eindruck und haben eine Menge Arbeit und Zeit in dieses Album gesteckt, um ein wichtiges Thema ordentlich zu behandeln. Leider kommen sie bei all der Mühe nicht über den Standard der Szene hinaus. Es fehlt an Witz, an Charme, an Überraschungen und Kreativität, sowie an einer Stoptaste am Keyboard. Solange diese nicht entdeckt wird, ernten die Italiener bei mir leider keinen Applaus. Allerdings stehe ich auch nicht auf weiße Gummibärchen...
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