Furze - Trident Autocrat (Re-Release)
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Zaredoo knives endows thy sight
2. Devacamo possessed black
3. Scolopendraarise
4. Avail the autocrat of devil
5. Witchboundator
6. Whilst the trident spawn and spectre
Die Bloodchamber meint:
Der Norweger Woe J Reaper, Kopf und einziges Mitglied der Band FURZE, zelebriert scheinbar ein dermaßen puristisches und in sich gekehrtes Leben, das allen märchenhaft und unwirklich anmutenden Geheimnissen des wahren Black Metal gerecht wird, sodass man es als normaler Mitteleuropäer eigentlich nur mit einem ungläubigen, aber faszinierten Kopfschütteln als eine Art Mythos auffassen kann. Was aufgrund der leicht egozentrisch und selbstüberzeugt wirkenden Reaper-Trademark, die überall auf dem Album präsent zu sein scheint, anfangs noch etwas belustigend wirkt, entpuppt sich als kompromissloses, jeglicher Kritik sich selbst entziehendes „autokratisches“ Werk, dessen Existenzberechtigung in seiner Natur begründet liegt.
Wer findet heute schon noch Zeit, sich als Einzelschreiberling, nach einigen unbeholfenen Versuchen, aus inspirativen Gründen drei Jahre in die Einsamkeit der norwegischen Wälder zurückzuziehen, um danach die gesammelten Gedanken in einem musikalischen Erguss loszuwerden? Dieser Mann hat das geschafft und ist mit seiner eigenwilligen Tour kürzlich sogar an einen Plattenvertarg bei - für Black-Metal-Verhältnisse - Großlabel Candlelight gekommen. Neben neuem Material, wofür man sogar „des Teufels leibeigenen Trommeldämon“ Frost höchstpersönlich ins Boot ziehen konnte, veröffentlicht Candlelight auch das 2000 erschienene, hier vorliegende „Trident Autocrat“ und das drei Jahre darauf erschienene „Necromanzee Cogent“, zu dem wir auch noch kommen wollen, in einer schicken Schuberaufmachung aufs neue. Unter den Massen an Demos und zwei etwas neueren Kurzrillen handelt es sich hierbei um die zwei einzigen, bis jetzt vorliegenden, wirklichen Alben.
Obwohl das Experiment mit der als Muse dienenden Waldeinsamkeit vielleicht sogar den Traum vieler hingebungsvoller Musiker darstellt, ist es fraglich, ob der Hörer ebensoviel davon profitiert wie der Reaper himself. „Trident Autocrat“ klingt jedenfalls nach einer völlig ungestörten, instinktiv geleiteten und vor allem sowohl schnell als auch produktionslos eingespielten Oldschool BM-Platte, die sich dank kindlicher Sorglosigkeit um nichts und niemanden schert. Man könnte nun sagen: „Ja, das ist Black Metal und gut is’“, aber damit ist die Sache leider nicht getan.
Leider kommt nämlich trotz all der abgefahrenen Riffs, bei denen man eine Vorliebe für seltsame Strukturen und abschließende Hammer on/Pull off-Verschnörkelungen erkennen kann, und des äußerst durchgeknallten Gesangs, der von Fauchen über Hauchen bis hin zum nach einer alten Dame klingenden vor sich hin stammelnden Quäken reicht, nie ein besonderes Feeling auf. Besonders auffällig ist hierbei der starke Akzent, der in Kombination mit den dürftigen Englischkenntnissen und der wirklich außergewöhnlichen Stimme, schon beinahe wie eine neue, ungehörte Sprache klingt, was somit in der Tat sogar als positiver Punkt gewertet werden muss.
In der kurzen Spielzeit, die gerade mal auf knappe 30 Minuten kommt, durchläuft man ein ständiges Pro und Kontra. Mal sind, gerade im fortgeschrittenen Verlauf der CD wirklich brauchbar angenehme und groovende Stellen dabei, doch gleich darauf fühlt man sich wiederum wie bei einer miesen Bandprobe rebellischer Teenager.
Dass eine schlechte Produktion für dieses Werk fast obligatorisch ist, versteht sich von selbst, doch hier liegen extreme Produktionsunterschiede unter den einzelnen Liedern und sogar innerhalb der Songs vor, was sich leider sehr oft gerade auf die etwas besseren Ideen negativ auswirkt. Bei der konsequenten Bassabstinenz sticht dann überraschenderweise ab und an dann doch auch mal ein erschütterndes Wummern hervor, was zu erheblicher Konfusion seitens des Hörers führt.
Was kann man abschließend zu diesem Album sagen? Vielleicht, dass es mir noch nie so schwer gefallen ist eine angebrachte Wertung festzulegen? Auf der einen Seite begeistert mich das verrückte, etwas konzeptlose Konzept und die Entstehung des Albums, doch auf der anderen Seite muss ich mir eingestehen, dass ich diese Platte realistisch betrachtet wahrscheinlich nie wieder in meinem Leben hören werde, woraus auch die Wertung folgt.
Wer findet heute schon noch Zeit, sich als Einzelschreiberling, nach einigen unbeholfenen Versuchen, aus inspirativen Gründen drei Jahre in die Einsamkeit der norwegischen Wälder zurückzuziehen, um danach die gesammelten Gedanken in einem musikalischen Erguss loszuwerden? Dieser Mann hat das geschafft und ist mit seiner eigenwilligen Tour kürzlich sogar an einen Plattenvertarg bei - für Black-Metal-Verhältnisse - Großlabel Candlelight gekommen. Neben neuem Material, wofür man sogar „des Teufels leibeigenen Trommeldämon“ Frost höchstpersönlich ins Boot ziehen konnte, veröffentlicht Candlelight auch das 2000 erschienene, hier vorliegende „Trident Autocrat“ und das drei Jahre darauf erschienene „Necromanzee Cogent“, zu dem wir auch noch kommen wollen, in einer schicken Schuberaufmachung aufs neue. Unter den Massen an Demos und zwei etwas neueren Kurzrillen handelt es sich hierbei um die zwei einzigen, bis jetzt vorliegenden, wirklichen Alben.
Obwohl das Experiment mit der als Muse dienenden Waldeinsamkeit vielleicht sogar den Traum vieler hingebungsvoller Musiker darstellt, ist es fraglich, ob der Hörer ebensoviel davon profitiert wie der Reaper himself. „Trident Autocrat“ klingt jedenfalls nach einer völlig ungestörten, instinktiv geleiteten und vor allem sowohl schnell als auch produktionslos eingespielten Oldschool BM-Platte, die sich dank kindlicher Sorglosigkeit um nichts und niemanden schert. Man könnte nun sagen: „Ja, das ist Black Metal und gut is’“, aber damit ist die Sache leider nicht getan.
Leider kommt nämlich trotz all der abgefahrenen Riffs, bei denen man eine Vorliebe für seltsame Strukturen und abschließende Hammer on/Pull off-Verschnörkelungen erkennen kann, und des äußerst durchgeknallten Gesangs, der von Fauchen über Hauchen bis hin zum nach einer alten Dame klingenden vor sich hin stammelnden Quäken reicht, nie ein besonderes Feeling auf. Besonders auffällig ist hierbei der starke Akzent, der in Kombination mit den dürftigen Englischkenntnissen und der wirklich außergewöhnlichen Stimme, schon beinahe wie eine neue, ungehörte Sprache klingt, was somit in der Tat sogar als positiver Punkt gewertet werden muss.
In der kurzen Spielzeit, die gerade mal auf knappe 30 Minuten kommt, durchläuft man ein ständiges Pro und Kontra. Mal sind, gerade im fortgeschrittenen Verlauf der CD wirklich brauchbar angenehme und groovende Stellen dabei, doch gleich darauf fühlt man sich wiederum wie bei einer miesen Bandprobe rebellischer Teenager.
Dass eine schlechte Produktion für dieses Werk fast obligatorisch ist, versteht sich von selbst, doch hier liegen extreme Produktionsunterschiede unter den einzelnen Liedern und sogar innerhalb der Songs vor, was sich leider sehr oft gerade auf die etwas besseren Ideen negativ auswirkt. Bei der konsequenten Bassabstinenz sticht dann überraschenderweise ab und an dann doch auch mal ein erschütterndes Wummern hervor, was zu erheblicher Konfusion seitens des Hörers führt.
Was kann man abschließend zu diesem Album sagen? Vielleicht, dass es mir noch nie so schwer gefallen ist eine angebrachte Wertung festzulegen? Auf der einen Seite begeistert mich das verrückte, etwas konzeptlose Konzept und die Entstehung des Albums, doch auf der anderen Seite muss ich mir eingestehen, dass ich diese Platte realistisch betrachtet wahrscheinlich nie wieder in meinem Leben hören werde, woraus auch die Wertung folgt.