Die Italiener wollen es wissen. Poppige Melodien und Metal müssen sich nicht ausschließen. Zahlreiche Bands machen es ja vor und auch nicht so übel, wie es sich anfangs anhören mag. Doch dazu braucht es auch einen ausdrucksstarken Sänger, der sich auch bei dieser schon sehr energiegeladenen Mucke klangvoll absetzt. Scheinbar wechseln sich Lorenzo (Gitarre) und Alessandro (Bass) in den Songs ab, so dass so etwas wie Abwechslung entsteht.

„Turn Back Time“ könnte als eine handzahme Metalcore-Nummer mit viel Plüsch und Pink durchgehen, allerdings ohne aggressive Shouts und Stakkatostrukturen. Ebenso verhält es sich mit dem samtig eingängigen „Sounds Like Revolution“. „Fly With You“ besitzt ein wenig mehr geflügelte Geschwindigkeit als die ersten Midtemponummern. Auch hier beherrscht alles das, was heutzutage als modern gilt und sich gut verkaufen lässt, die ambitionierte Szenerie. Auch „A Necklace Made Of Feelings“ hat einen gewissen eigenständigen Esprit, der eben durch die ausgeleierten Ami-Metal-Einflüsse fast gänzlich aufgehoben wird. Außerdem stehen die Jungs von 7 TIMES SUICIDE auf die CARDIGANS, was der doch etwas derber ausgeschmückte Coversong „My Favourite Game“ beweist.

Ob sich derartiger Mischmasch auf die Dauer durchzusetzen weiß, kann erst in einem Jahr gesagt werden. Dann hat sich die Szene von den Metal-Mietnomaden gesund geschrumpft. Darauf schnupfe ich erst mal die Schimmelpilze von meinen Orangen und warte solange ab. Prost Mahlzeit. Hatschi.