Kurz vor Weihnachten noch mal ein Kanditat für den Titel der „sinnlosesten Veröffentlichung 2006“! Aus dem längst verwesenden Kadaver der aufgelösten GUANO APES – ohnehin eine Band, die in der Metalszene nicht gerade beliebt war – hat man nun noch eine CD herausgefleddert, welche die ersten Demos der Truppe enthält, die in den Jahren ’94/’95 entstanden.

Ein bisschen Credibility versprühen die Versionen schon, jedoch fast ausschließlich aufgrund der Tatsache, dass es sich wirklich noch um echte DemoTAPES handelt, die teilweise in irgendwelchen Jugendzentren auf nem 4-Spur-Gerät aufgenommen wurden – darauf würde sich jede „echte“ Black Metal Band was einbilden.

Ansonsten gibt’s aber nicht viel, was mir an „Lost (T)Apes“ gefallen könnte. Die Aufnahmen sind qualitativ logischerweise nicht state of the art und enthalten einen Musikstil, der auch schon seit einigen Jahren – zu Recht! – mausetot ist, nämlich Crossover, Rap Metal oder wie auch immer man das bezeichnen will. So waren sie eben, die GUANO APES.

Klar, für den echten Fan ist dieser Blick in die Vergangenheit sicherlich nicht uninteressant, schließlich landeten viele Songs später (wenn auch umarrangiert und/oder unter anderem Namen) tatsächlich auf den drei Studioalben der Band. So ein Vergleich hat seinen Reiz, ebenso wie die paar Tracks am Ende der CD, die bis jetzt noch gar nicht auf die Öffentlichkeit losgelassen wurden.

Dennoch: dafür sein Geld auszugeben, halte ich für grob fahrlässig. Nostalgiker sollten eventuell in Erwägung ziehen, das zeitgleich erschienene Doppelpack „The Best And The Lost (T)Apes“ zu erwerben, da hier die CD mit der 2004 veröffentlichten Greatest Hits Sammlung „Planet Of The Apes“ kombiniert wird. Als Dreingabe ist es okay, als einzelner Longplayer jedoch, wie eingangs erwähnt, ziemlich sinnlos.