Für eine der ersten Überraschungen des frisch angebrochenen Jahres 2007 sorgt die finnische Band LAPKO, die mit „Scandal“ ihr zweites Werk vorlegt. Und das hat es in sich! Denn trotz deutlicher Anleihen an COHEED & CAMBRIA und RUSH kann das Trio mit eigenem Sound, ausgereiften Kompositionen und verträumt luftigem Esprit überzeugen.

Das liegt nicht zuletzt am verletzlich jungenhaften Gesang von Malja, der stark an Geddy Lee (RUSH) erinnert. Die fragilen Songaufbauten lassen viel Raum für die Instrumente ohne großartig sperrig zu klingen („Pistol In The Way“). Auch das rockig flockige „All The Best Girls“, das treibend dramatische „Fire Horses“, das erzählerisch balladeske „Date With Time“ und das herausragende „The Passers By“ leben wie die anderen Tracks nicht nur von Maljas außergewöhnlichem Gesang. Auch die Rhythmussektion bleibt nicht im Hintergrund und macht sich durch ausgefeilte Arrangements bemerkbar, wie man es bei dem funky-aggressiven Titelstück „Scandal“ detailreich hören kann.

Am liebsten möchte ich jeden einzelnen Songs herauspicken und beschreiben, aber belasse es lieber dabei, dieses Album neben RUSH’s „Moving Pictures“, COHEED & CAMBRIA’s „In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3“ sowie 3’s „Wake Pig“ zu stellen. Denn die Ambitioniertheit und der positive Enthusiasmus der drei ist ansteckend und inspirativ zugleich. Etwas unscheinbar und grau ist das Cover geraten, so dass viele diesen progressiv-rockigen Schatz übersehen würden. Also sperrt eure Klüsen auf, wenn ihr in der Alternativerock-Ecke stöbert. Denn mit zwei Augen sieht man besser!