Farewell To Words - Tear Down This Wall

Farewell To Words - Tear Down This Wall
Hardcore / Metalcore
erschienen am 26.01.2007 bei Bastardized Recordings
dauert 20:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Allurement of the void
2. Blue turned to scarlet eyes
3. In front of your hope
4. Share of seconds
5. The empty stare

Die Bloodchamber meint:

“Tear Down This Wall” heißt die Debüt-EP der jungen Berliner FAREWELL TO WORDS, und Mauern einreißen ist bei dieser Platte ein gutes Stichwort. Genrewälle zu durchbrechen und sie zu einer homogenen Einheit zu verbinden haben sich die Dame und die fünf Jungs nämlich auf die Flagge geschrieben. Metal, Hardcore, Emo, Screamo und was sonst noch alles finden sich in ihrem Sound wieder. Wie man so etwas spannend zusammenbaut, ohne als gesichtsloses Abziehbild tausender Bands mit ähnlichen Ambitionen zu klingen? Nun, das debütierende Ensemble versucht, sich so etwas wie einen individuellen Stil anzueignen, was ihm auch über weite Strecken dieses halbstündigen Rundlings gut gelingt.

Das altbekannte Wechselspiel zwischen derber Aggrokeule inklusive Schwedendeath inspirierten Riffs sowie angepisstem Geschrei und butterweichen Refrains mit ordentlich Tränendrüsendrücken ist auch hier Schwerpunkt. Was FAREWELL TO WORDS dabei von anderen Bands unterscheidet, ist das Männlein-Weiblein-Duell an der Front. Beide kreischen sich die Seele aus dem Leib, wobei Schreihälschen Jessi ihren Gefährten Mo sogar noch um Garstigkeit zu übertreffen weiß. Andersrum ist es bei den cleanen Parts, in denen die männliche Stimme mehr überzeugen kann.
Was die jungen Berliner außerdem auszeichnet, ist, dass sie es vermeiden, vorhersehbare Songs zu schreiben. Die Kompositionen sind komplex, tiefgründig und wissen emotional zu berühren, ohne jedoch zu kitschig oder aufgesetzt zu klingen. Ein besonders harter und ungewöhnlicher Brocken ist dabei der neuneinhalb Minuten lange Schlusstrack „The Empty Stare“, bei dem die Band gar in doomige, Prog-Core taugliche Dimensionen eintaucht.

„Tear Down This Wall“ ist auf jeden Fall ein vielversprechender erster Eindruck. Wen die oben genannte Mischung in Verzückung versetzt, sollte hier mal reinhören. Doch dabei etwas die Geduld walten lassen! Die meisten Songs vermögen erst nach mehrmaligem Hören ihr Feuer zu entfachen.
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