Dismal - Miele Dal Salice
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. la conversione di shani
2. malia
3. melisse
4. polvere d'ireos
5. lana
6. la danza del ragno di cristallo
7. shiva li néve
8. niveare
9. anima sciolta
10. mandiala
Die Bloodchamber meint:
Ui, was haben wir denn da für ein seltsames Gewächs gefunden? DISMAL aus Italien entledigen sich auf ihrer aktuellen Scheibe mal eben jeglicher Genrebindung und heizen bester Laune den Alambik vor - mit Metal hat das nichts zu tun, auch andere Musikrichtungen (Gothic, Ambient, Ethno) werden hier bestenfalls alchemistisch aufbereitet und nach hermetischer Verkostung runderneuert ausgeschieden.
Folglich ist das nur selten zur Gitarre drängende "Miele Dal Salice" eine im weitesten Sinne gotische Mischung aus leichtfüßig tänzelnden, neoklassischen Strukturen, orientalisch-indischer Melodik, fragilen Frauengesängen und etwas ganz anderem. Dieses Andere zu verorten gelingt am besten, wenn man sich die Soundtracks von PC-Spielen wie etwa Evil Twin vor Ohren führt: Leicht abgedrehte Kompositionen, die irgendwo zwischen Kinderspielplatz und Psychiatrie zuhause sind, hier an Tommyknockers erinnern, dort an schmetterlingsumflatterte Sommerwiesen im italienischen Herzland, bevor wir dann die Spieluhr herausholen und schauen wie spät es eigentlich ist.
Das klingt zunächst fordernd und ist es mit Sicherheit auch, allerdings stellt sich beim Genuss der Scheibe auch eine Entspanntheit ein, die den geneigten Geist mit Leichtigkeit gefangen nimmt. Da erblühen Streicher, weitgereiste Saitenklänge, helle Glockenspiele und etwas Synthetik - überhaupt eine warme und einladende Grundstimmung, die sich hervorragend zum Nebenbeihören eignet. Man fühlt sich im Verlauf der Dreiviertelstunde des Öfteren wie ein Eskimo, der beim Suizidmarsch durch seine Lieblingsgletscherlandschaft (öde, leer, kalt, brrr) auf einmal akzeptieren muß, daß dort vorn, kaum 2 Schritt weiter, eine sehr pelzige Hummel auf einer tiefrot leuchtenden Blüte sitzt. Und die friert nicht, sondern sie sonnt sich mit breitem Grinsen. Da überlegt man auch als Eskimo, ob man sich noch immer in Gletscherspalten stürzen will, oder ob die Welt nach einer Runde Stockfisch nicht doch viel freundlicher aussieht.
Mag so manche Passage auch noch so abgedreht daherkommen - bei derart neugieriger Lautmalerei lassen sich gewisse Defizite beim konzentrierten Lauschen, der Fragmentcharakter einiger Kompositionen, irgendwie doch verschmerzen. Vielleicht fügt sich ja beim nächsten Durchlauf alles zusammen...
"Miele Dal Salice" lebt abseits aller musikalischen Aspekte zunächst fraglos von seiner unbeschwerten, exotischen Aura und das macht eine hinreichend objektive Bewertung der Scheibe nicht unbedingt leicht. Da sich die oft collagenhaften Stücke der Italiener zudem eher im Spannungsfeld zwischen allseits berüchtigter Avantgarde, Soundtrack, Weltmusik und Gothic zuhause fühlen, gibt es für diese Scheibe heute keine Punkte, sondern lediglich eine Empfehlung an Menschen, die sich von den im Text erwähnten Elementen angesprochen fühlen und Lust auf etwas, nun, Anderes haben.
Hörproben der Scheibe findet ihr auf www.myspace.com/dismalsaturno .
Folglich ist das nur selten zur Gitarre drängende "Miele Dal Salice" eine im weitesten Sinne gotische Mischung aus leichtfüßig tänzelnden, neoklassischen Strukturen, orientalisch-indischer Melodik, fragilen Frauengesängen und etwas ganz anderem. Dieses Andere zu verorten gelingt am besten, wenn man sich die Soundtracks von PC-Spielen wie etwa Evil Twin vor Ohren führt: Leicht abgedrehte Kompositionen, die irgendwo zwischen Kinderspielplatz und Psychiatrie zuhause sind, hier an Tommyknockers erinnern, dort an schmetterlingsumflatterte Sommerwiesen im italienischen Herzland, bevor wir dann die Spieluhr herausholen und schauen wie spät es eigentlich ist.
Das klingt zunächst fordernd und ist es mit Sicherheit auch, allerdings stellt sich beim Genuss der Scheibe auch eine Entspanntheit ein, die den geneigten Geist mit Leichtigkeit gefangen nimmt. Da erblühen Streicher, weitgereiste Saitenklänge, helle Glockenspiele und etwas Synthetik - überhaupt eine warme und einladende Grundstimmung, die sich hervorragend zum Nebenbeihören eignet. Man fühlt sich im Verlauf der Dreiviertelstunde des Öfteren wie ein Eskimo, der beim Suizidmarsch durch seine Lieblingsgletscherlandschaft (öde, leer, kalt, brrr) auf einmal akzeptieren muß, daß dort vorn, kaum 2 Schritt weiter, eine sehr pelzige Hummel auf einer tiefrot leuchtenden Blüte sitzt. Und die friert nicht, sondern sie sonnt sich mit breitem Grinsen. Da überlegt man auch als Eskimo, ob man sich noch immer in Gletscherspalten stürzen will, oder ob die Welt nach einer Runde Stockfisch nicht doch viel freundlicher aussieht.
Mag so manche Passage auch noch so abgedreht daherkommen - bei derart neugieriger Lautmalerei lassen sich gewisse Defizite beim konzentrierten Lauschen, der Fragmentcharakter einiger Kompositionen, irgendwie doch verschmerzen. Vielleicht fügt sich ja beim nächsten Durchlauf alles zusammen...
"Miele Dal Salice" lebt abseits aller musikalischen Aspekte zunächst fraglos von seiner unbeschwerten, exotischen Aura und das macht eine hinreichend objektive Bewertung der Scheibe nicht unbedingt leicht. Da sich die oft collagenhaften Stücke der Italiener zudem eher im Spannungsfeld zwischen allseits berüchtigter Avantgarde, Soundtrack, Weltmusik und Gothic zuhause fühlen, gibt es für diese Scheibe heute keine Punkte, sondern lediglich eine Empfehlung an Menschen, die sich von den im Text erwähnten Elementen angesprochen fühlen und Lust auf etwas, nun, Anderes haben.
Hörproben der Scheibe findet ihr auf www.myspace.com/dismalsaturno .