Wenn man heute an Hannover denkt, dann assoziiert man das mit Kanzlerstadt, und vielleicht noch mit einem mittelmäßigem Fußball Club. Dass aus Hannover aber vor Jahren die SCORPIONS ihren Siegeszug antraten, ist mittlerweile in weite Vergangenheit gerückt. Aus eben jenem Hannover in der Mitte Deutschlands kommen GALLOGLASS, die sich im Jahre 1999 anschickten den Thron des schnellen Power Metal zu erklimmen. Nach einem verdammt erfolgreichem und super bewertetem drei Track Demo, sind die Jungs bei Limb Music unter Vertrag gekommen und legen uns mit „Legends from now and Nevermore“ ihr Debut Album vor. Der Drache der das Cover ziert erinnert zwar an eine sehr erfolgreiche Krefelder Combo, aber musikalisch haben GALLOGLASS mit den Barden wenig zu tun. Allenfalls die ersten Guardian Alben sind ein wenig vergleichbar. Ansonsten gibt es hier zumeist schnelle Songs, die ordentlich zum mitbangen oder mitgrölen einladen. Doch auch coole Mid Tempo Songs sind auf der CD enthalten, so zum Beispiel das geile mit Geigen veredelte „A Wintertale“. Eine Ballade darf natürlich auch nicht fehlen, und das ist ja oftmals die Königsdisziplin. Doch auch hier haben die Hannoveraner nicht gekleckert, sondern solide Arbeit abgeliefert. „The Quest“ ist sicherlich nicht der originellste Vertreter seiner Art, (erinnert in der Art an Mittelalter Balladen wie „Past and Future Secret“) aber hat durchaus seine Momente. Zudem haben GALLOGLASS einen sehr talentierten Sänger in ihren Reihen. Carsten Frank, wie er namentlich heißt, bewegt sich nämlich nicht wie so viele andere in den Falsett Regionen, sondern weiß mit einer gemäßigteren Stimmlage zu begeistern.

Soundtechnisch ist die Platte auch eine freudige Überraschung, denn neben all der Melodie haben GALLOGLASS auch ordentlich Feuer dahinter, das durch die gute Produktion besonders positiv auffällt. Kein Wunder aber eigentlich, denn das Scheibchen entstand unter Regie von Olaf Reitmeier, der schon so illustre Acts wie LUCA TURILLI oder KAMELOT produziert hat. „Legends from Now and Nevermore“ ist somit eigentlich jedem zu empfehlen, der sich die Zeit zur nächste4n EDGUY oder auch GAMMA RAY CD versüßen will, den für ein Debut wird einem hier erstligareife Arbeit vorgelegt. Spannende Songs sind zuhauf vorhanden. So kanns weiter gehen, meine Herren.