Followed By Silence - Followed By Silence

Followed By Silence - Followed By Silence
Death Black Metal
erschienen am 15.11.2006 als Eigenproduktion
dauert 42:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Canto I
2. Disgust is Relative
3. Beaten to Death
4. Inverted
5. Canto II
6. The October Country
7. Defiled by Locustus
8. Canto III
9. Snow falls on the Forest
10. Canto IV
11. Torn in Half by Rotting Children
12. Canto V
13. Pissing and Calling it Rain

Die Bloodchamber meint:

Aus Colorado stammt der jüngste Versuch, mich doch noch davon zu überzeugen, dass guter angeschwärzter Metal auch aus dem Land, der meiner Erfahrung nach leider nicht gerade unbeschränkten metallischen Möglichkeiten, hervorgehen kann. FOLLOWED BY SILENCE glauben mit ihrem Debutalbum gleichen Titels dieser zugegebenermaßen äußerst schwierigen Herausforderung gewachsen zu sein und versprechen ein progressives, genreübergreifend begeisterndes und intelligentes Mischwerk aus melodischem Death- und Black Metal. Bei der Combo handelt es sich um renommierte Musiker, von denen die meisten interessanterweise hauptberuflich klassischeren Musikerberufen nachgehen, wie etwa Violinist oder Musikprofessor an der Universität, was ein hohes spielerisches Niveau vermuten lässt, aber nicht unbedingt ein Garant für ansprechende Lieder ist.

Der Eindruck fällt leider von Anfang an sowohl ernüchternd, als auch typisch amerikanisch aus. Durch die Künstlerzusammensetzung erwartungsgemäß schulisch konstruiert und ohne erwähnenswerte Überraschungen frickelt man sich durch die seelenlos technischen Songs, mit denen jeder ernsthafte Musikgenießer seine Zeit verschwenden würde. Die angekündigten, progressiven Elemente sind zwar definitiv vorhanden, allerdings ohne jegliches Gespür eingesetzt und zerstören die Songs somit mehr, als dass sie sie bereichern. Man ist sehr schnell genervt von den gezwungenen Geschwindigkeitswechseln und den zweifelhaften amerikanischen Vorzügen, gefühlsloser Death/Thrash Melodien und Solos.
Drumtechnisch ist zu beobachten, dass man nicht unbedingt hochklassig durch möglichst viele verschiedene, passende oder weniger passende Patterns beeindrucken will, was zu einem nervtötendem und unrechtmäßig angeberischem Ergebnis führt.
Überhaupt erinnert bei diesem Album nur sehr wenig an Black Metal. Die kreischende Stimme ist da noch das Offensichtlichste, kann allerdings weder durch einen besonderen Klang noch durch Ausdauervermögen oder Durchsetzungskraft überzeugen.
Atmosphäre scheint ein Fremdwort zu sein, dessen Bedeutung man amateurhaft in einer Vielzahl sinnloser, sequenzerverseuchter Zwischenspiele zu ergründen versucht, die allerdings ebenso künstlerisch Wertvoll und dem Hörgenuss dienlich sind wie die peinlichen Interludes der jüngsten MANOWAR CD.
In den Songs an sich gibt es keine Stimmung und selbst die „intelligenten“ Texte erweisen sich auch ohne großartige Englischkenntnisse nach kürzester Zeit als unterdurchschnittliche Hirnlosigkeit, die vielleicht in endloser Entfernung einen nachdenklichen Pseudo-Ansatz hatte.
Nicht einmal die Produktion kann in irgendeiner Form überzeugen, was mich wirklich wundert bei diesem Ensemble, das schätzungsweise über sehr gute Connections verfügen und mit aufnahmerelevanten Parametern vertraut sein sollte.

Eines meiner wenigen und zur Genüge abgesicherten und somit rechtmäßigen Vorurteile bleibt weiterhin bestehen. Obwohl das auch Geschmackssache ist, können Amerikaner auf ihre eigene Art sehr gut mit brutalem und technischem Death und Thrash umgehen, außerdem natürlich mit einer riesigen Menge an anderen Stilformen, scheitern allerdings sobald sie den Versuch unternehmen schwarze Einflüsse einströmen zu lassen. Q.e.d.
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