Mit CHRIS CAFFERY (bekannt durch SAVATAGE) ist einer dieser Frickelgott-Gitarristen auf dem Markt, der sich herausnimmt, mal etwas ungewöhnlichen Metal zu machen. Stile wie wild zu kombinieren und sich nebenbei an diversen anderen Instrumenten wie Bass, Saxofon, Marching Drum und anderen Percussions auszulassen und dann auch noch selbst zu singen und mitzuproduzieren, da darf man durchaus von Multitalent sprechen.
Was dabei rauskommt, wenn man wie Herr Caffery wild durch die Lande frickelt, ist eine hauptsächlich auf Thrashriffs basierende Progressive Metal Variante mit Einstreuungen aus allen möglichen (metallischen und auch nicht-metallischen) Genres und teilweise abstrusen Arrangements. Das kann man mögen oder eben auch nicht, gewöhnungsbedürftig ist es zu Anfang allemal.
Mal unerbittlich am rocken, mal verzwickt und trickreich, mal mit orientalischen Melodien garniert wie bei „Metal East“, mal Power wie in „Sixty-Six“ oder „Sad“, häufiger Thrash, mal Jazzeinlagen (siehe „Walls“) , mal klingelt ein Telefon, eigentlich kann man damit rechnen, dass man mit dem nächsten Schritt nicht rechnen kann. Das ist wahrscheinlich der größte Vorteil der Scheibe, Abwechslung pur.
Um die volle Bandbreite zu erhaschen, die dieses Album in petto hat, muss man es wohl selber gehört haben. Es ist durchweg sehr experimentell und progressiv und enthält allerhand Elemente, die es erheblich erschweren, eine vollständige Beschreibung abzugeben. Es ist viel drin, manchmal etwas zu viel und ich kann niemandem garantieren, dass er das Album am Ende mag. Wenn der Ausspruch „das ist Geschmackssache“ irgendwo zutrifft, dann wohl auf „Pins and Needles“. 7 Punkte.