Apocryphal Voice - Stilltrapped
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Trapped under the iron sky
2. Lifeless
3. Incognito
4. Forgotten
5. Sideshow
6. Dance of the phantoms
7. Can you feel the presence of death
8. Lazy
9. March towards Hell
10. Dry sound of rusty nothingness
11. Burden
Die Bloodchamber meint:
Mag sein, dass ich musikalisch eine leicht masochistische Ader habe, aber meiner Meinung und Erfahrung nach gibt es einige wenige Alben, die zwar in höchstem Maße unangenehm und extrem schwer zu hören sind, aber dennoch ihren Reiz haben – ganz nach dem Motto: auch wenn es wehtut.
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich noch nie ein dermaßen depressives und gequältes Album gehört wie das hier vorliegende „Stillstrapped“. APOCRYPHAL VOICE ist der Aufschrei einer gepeinigten finnischen Seele namens Juhani Jokisalo, der bei seinem Standalone-Projekt nur von Ex-Omnium Gatherum-Drummer Ville Salonen unterstützt wird.
Bei dem Versuch, passiv etwas in das Debutalbum reinzuhören, wird sofort klar, dass dies nur in Nervtöterei und unterbewusster Frustration endet. Ja, das Album nervt schlicht und ergreifend!
Überzeugt davon, dass das Album höchstens 4 Punkte bekommen wird, setzt man sich hin und lässt die knappe Stunde aufmerksam und schmerzhaft über sich ergehen. Die Verbindung von avantgardistischen, progressiven, doomigen und schwarzmetallischen Elementen ist extrem schwer zu verdauen und man ist schon beinahe dankbar, wenn die ätzende Stimme schweigt und sich das Album dem Noisebereich annähert.
Nach zwei weiteren Durchläufen gewinnt das Werk immer mehr an Charakter und Klasse, bleibt allerdings kaum erträglich und ein purer Suizidsoundtrack. Monoton, niedergeschlagen und quälend schleppt sich das Werk voran. Das Drumming ist ausgefeilt und bietet das nötige Mindestmaß an Abwechslung, ohne das die restliche, eintönige Akkordlast noch jämmerlicher zugrunde gehen würde. Die wenigen Melodien klingen passend, aber drücken die Stimmung geschickt nur noch ein Stückchen tiefer. Die Lieder sind durchzogen von endloser Wiederkehr und markerschütternder Disharmonie. Gelegentlich erinnert der progressive Umgang mit Akkorden an diese typisch gediegenen, hypnotischen Stellen bei SATYRICON und auch die Bassarbeit ist ungewöhnlich präsent. Eventuell geistern genau deshalb gerade verschiedenste, besonnene Stellen der „Rebel Extravaganza“-Platte durch meinen Kopf.
Nagend langsam und abscheulich schmerzerfüllt fräst sich die Stimme in die Seele, wobei sie sich weit vom Black Metal Standard entfernt. Zumeist clean, aber auf Messers Schneide zum zähneknirschenden Wutausbruch, krächzt und jammert sie sich durch die Songs und bildet das Fundament für diese zähflüssige Depression, die einfach allgegenwärtig ist. Speziell in den sehr langen Songs leidet man gewaltig unter den angepissten Refrains. Thematisch spricht die Tracklist eigentlich für sich.
Für ein wenig Auflockerung, oder umso größere Zerstreuung sorgen die instrumentalen, äußerst experimentell anmutenden Soundwände und elektronische Spielereien. Ungewöhnliche Windspiel- oder Xylophonklänge geben dem Ganzen den Rest.
Der letzte Song „Burden“, „March Towards Hell“, sowie „Dance of the Phantoms“ stehen als beinahe unmetallische, aber extrem hörenswerte Versuchsstücke für sich, wobei Zweitgenanntes mit all seinen windenden Schreien und der fies mechanischen Geräuschkulisse wie eine realistische Folterszene wirkt. Dies ist wirklich nicht mehr lustig, denn etwas Gleichartiges ist mir noch nie so erschreckend real untergekommen.
Nun, was soll ich sagen? Was mir an dem Album gefällt ist, dass es ein offensichtliches Konzept hat, das auch sehr überzeugend erfüllt wird. Ein fettes Plus gibt es ebenfalls für die natürliche Unaufgesetztheit und den erschreckenden Ernst der Lage.
Allerdings muss man trotz der erzeugten Atmosphäre bedenken, dass das Album auf Dauer keinesfalls ein zufrieden stellendes Hörerlebnis bietet – außer man sucht nach tiefster Niedergeschlagenheit und Ohrquälerei. Zudem kommt trotz der Außergewöhnlichkeit nach einiger Zeit ein Gefühl der Langeweile auf.
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich noch nie ein dermaßen depressives und gequältes Album gehört wie das hier vorliegende „Stillstrapped“. APOCRYPHAL VOICE ist der Aufschrei einer gepeinigten finnischen Seele namens Juhani Jokisalo, der bei seinem Standalone-Projekt nur von Ex-Omnium Gatherum-Drummer Ville Salonen unterstützt wird.
Bei dem Versuch, passiv etwas in das Debutalbum reinzuhören, wird sofort klar, dass dies nur in Nervtöterei und unterbewusster Frustration endet. Ja, das Album nervt schlicht und ergreifend!
Überzeugt davon, dass das Album höchstens 4 Punkte bekommen wird, setzt man sich hin und lässt die knappe Stunde aufmerksam und schmerzhaft über sich ergehen. Die Verbindung von avantgardistischen, progressiven, doomigen und schwarzmetallischen Elementen ist extrem schwer zu verdauen und man ist schon beinahe dankbar, wenn die ätzende Stimme schweigt und sich das Album dem Noisebereich annähert.
Nach zwei weiteren Durchläufen gewinnt das Werk immer mehr an Charakter und Klasse, bleibt allerdings kaum erträglich und ein purer Suizidsoundtrack. Monoton, niedergeschlagen und quälend schleppt sich das Werk voran. Das Drumming ist ausgefeilt und bietet das nötige Mindestmaß an Abwechslung, ohne das die restliche, eintönige Akkordlast noch jämmerlicher zugrunde gehen würde. Die wenigen Melodien klingen passend, aber drücken die Stimmung geschickt nur noch ein Stückchen tiefer. Die Lieder sind durchzogen von endloser Wiederkehr und markerschütternder Disharmonie. Gelegentlich erinnert der progressive Umgang mit Akkorden an diese typisch gediegenen, hypnotischen Stellen bei SATYRICON und auch die Bassarbeit ist ungewöhnlich präsent. Eventuell geistern genau deshalb gerade verschiedenste, besonnene Stellen der „Rebel Extravaganza“-Platte durch meinen Kopf.
Nagend langsam und abscheulich schmerzerfüllt fräst sich die Stimme in die Seele, wobei sie sich weit vom Black Metal Standard entfernt. Zumeist clean, aber auf Messers Schneide zum zähneknirschenden Wutausbruch, krächzt und jammert sie sich durch die Songs und bildet das Fundament für diese zähflüssige Depression, die einfach allgegenwärtig ist. Speziell in den sehr langen Songs leidet man gewaltig unter den angepissten Refrains. Thematisch spricht die Tracklist eigentlich für sich.
Für ein wenig Auflockerung, oder umso größere Zerstreuung sorgen die instrumentalen, äußerst experimentell anmutenden Soundwände und elektronische Spielereien. Ungewöhnliche Windspiel- oder Xylophonklänge geben dem Ganzen den Rest.
Der letzte Song „Burden“, „March Towards Hell“, sowie „Dance of the Phantoms“ stehen als beinahe unmetallische, aber extrem hörenswerte Versuchsstücke für sich, wobei Zweitgenanntes mit all seinen windenden Schreien und der fies mechanischen Geräuschkulisse wie eine realistische Folterszene wirkt. Dies ist wirklich nicht mehr lustig, denn etwas Gleichartiges ist mir noch nie so erschreckend real untergekommen.
Nun, was soll ich sagen? Was mir an dem Album gefällt ist, dass es ein offensichtliches Konzept hat, das auch sehr überzeugend erfüllt wird. Ein fettes Plus gibt es ebenfalls für die natürliche Unaufgesetztheit und den erschreckenden Ernst der Lage.
Allerdings muss man trotz der erzeugten Atmosphäre bedenken, dass das Album auf Dauer keinesfalls ein zufrieden stellendes Hörerlebnis bietet – außer man sucht nach tiefster Niedergeschlagenheit und Ohrquälerei. Zudem kommt trotz der Außergewöhnlichkeit nach einiger Zeit ein Gefühl der Langeweile auf.