Eine Death Metal Band aus dem Bayerischen (FESTERING SALIVA) mit einer Platte, die „Realm of the Forgotten“ heißt und auf der ein Frontbildchen zusehen ist, welches locker von Dan Seagrave sein könnte, was wird die wohl machen? RISCHTISCH. Old School Death Metal.

Um das Pferd mal von hinten aufzuzäumen, fangen wir mit dem Ärgerlichen an, die Produktion ist wirklich nicht gut, alles hat einen extrem flachen und blechernen und wenig differenzierten Sound. Das ist schade, denn musikalisch hat die Kapelle einiges zu bieten und bemüht sich in wohltuender Art um Abwechslung und spannende Dynamik Midtempokracher neben Blastmonstern, aufgewertet mit stimmungsvollen Spielereien, wie ein wunderschönes Akustikgitarrenoutro beim Titelstück oder bei „A Napalm Way to Live“, sehr geile Gitarrensoli und Göteborgmelodien neben sturem Geballer nebst thrashigen Auflösungen.
Insgesamt ist die Scheibe mit einer überragenden Dynamik versehen, soll heißen, die Titelreihenfolge lässt mich, trotz einiger von mir ungeliebter Elemente, immer gespannt auf die nächste Wendung warten und ich werde nicht enttäuscht.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine Band mit einer so deutlichen Old School Ausrichtung begeistern kann, aber FESTERING SALIVA können das. Das muss nicht zwangsläufig ein Kompliment sein, zeigt mir jedoch, das in diesem eigentlich schon mausetoten Genre immer noch gute und eigenständige Platten möglich sind.

Allen Death Metal Fans sei diese wirklich exzellente Scheibe ans Herz gelegt. Sie beinhaltet Zitate aus allen möglichen Deathmetalspielarten und -regionen und klingt doch homogen. Bitte das nächste Mal das Material entsprechend produzieren, dann ist alles perfekt!