Calidor - Harvest Of Darkness

Calidor - Harvest Of Darkness
Metal / Gothic Rock
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 58:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Harvest Of Darkness
2. The Fall
3. Balkan Ride
4. The Last Dance
5. Bathroomlady
6. Lie
7. All My Memories
8. Monkey Tango
9. Forgotten Yesterday
10. Cold Blooded Woman
11. Another Day

Die Bloodchamber meint:

Ein ungewöhnliches Machwerk ist es schon, das Album „Harvest Of Darkness“ von CALIDOR. Dabei handelt es sich um ein Ein-Mann-Unternehmen, sowohl was die Besetzung angeht als auch Produktion, Artwork etc. Alles aus einer Hand. Die Musik steht irgendwo auf der Schwelle zwischen gewöhnlichem Rock, Gothic Rock, Hard Rock und Metal, manchmal auch melancholischem Blues.

So unterschiedlich wie die Stilrichtungen so unterschiedlich kommen die Songs an. Merkt man zum einen durchweg eine gewisse Gitarrenlastigkeit im positiven Sinne, d.h. Können und Ausprägung sind durchaus kongruent, so merkt man in anderen Bereichen sowohl deutliche Schwächen, zumeist in den Vokalen Parts und bei den Drums. Die Vocals sind durchweg eintönig, wohl in Richtung Gothic melancholisch gewollt und dann doch nicht richtig gekonnt, die Beats sind oft eher einfach gehalten. Vocals und Bass gehen in der Produktion meist etwas unter. Die Pianopassagen hingegen sind wie die Gitarrenparts deutlich stärker.
Einfallsreiche Ideen sowie „Monkey Tango“ oder „The Last Dance“ mit seiner melodischen Hookline fehlt so leider der nötige Drive, eben das gewisse Etwas. Auch fallen die Songs insgesamt bei ihrer gesanglichen Eintönigkeit meist etwas zu lang aus.

Ein Song wie „Lie“ mit seinem genialen Intro aus akustischen Gitarren von mediterranem Flair wird von merkwürdigen Elektrobeats ausgewaschen, so was ist schade. Als Bonus gibt es eine Coverversion von TANITA TIKARAM’s End80er Hit „Twist In My Sobriety“, der ja im Original schon ähnlich melancholisch ist und sich daher in seiner Rockfassung nahtlos in das vorhandene Material einfügt.
Einerseits muss man dem Herrn Schmidt für seine in Eigenregie produzierte Arbeit Respekt entgegenbringen. Andererseits muss man Fragen warum alles selber machen und nicht mal ein paar Kollegen fragen die sich damit auch auskennen? Einige Instrumente wären mit zusätzlichen Leuten besser besetzt gewesen, dann wäre diese Scheibe durchaus lebhafter ausgefallen. So gehen leider einige Ideen dort unter wo sie nicht hätten enden müssen: In Mittelmäßigkeit. Was für die Musik gilt, gilt auch für das Artwork, Schriftzug und Bild sind etwas minimalistisch ausgefallen. Da steckt noch einiges ungenutztes Potential in diesem eigentlich vielfältigen Album.
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