Heaven'n'Hell - Sleeping With Angels

Heaven'n'Hell - Sleeping With Angels
Rock / Rock'n'Roll
erschienen am 01.11.2003 bei Spinefarm Records
dauert 38:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Turn me Around
2. Shy
3. Take my Hand
4. Another Man
5. Two Lost Lonely Souls
6. Gone Like an Angel
7. Almost Done
8. A Cry for Help
9. One of a Kind
10. Paid All the Dues

Die Bloodchamber meint:

Tja, ich glaube ich gebe bald nix mehr auf die Beipackzettel einer Plattenfirma. Entweder verkündet man dort etwas das schon beim Lesen Krämpfe verursacht (siehe Richard Anderssons Space Odyssey) oder, wie beim Falle von Heaven’n’Hell, macht einen dermaßen den Mund wässerig das man erst mal nur enttäuscht werden kann. Denn hier heißt es das die Band, deren Mitglieder allesamt seit mehr als 10 Jahren in Bands tätig sind, als musikalischen Background von Death Metal über Hardcore bis hin zu Sabbath und Zeppelin angeben. Woa, klingt wie das fette Packet Rock’n’Roll auf das ich lange schon gehofft habe. Die Band beschreibt ihr Rock-Paket dann als „heavymetalpunk“... klingt auch noch gut. Dann habe ich die CD eingelegt. Fetter Groove, astreine Produktion – und mit einem grauenhaften Schrei habe ich den Beipackzettel erst mal dahingehend untersucht ob der Sänger einen gewissen Daniel Küblblöck entweder als Vorbild oder Schwester angegeben hat. Weder noch, aber so kann man auch unsanft auf den Boden der Realität zurück geholt werden. So läuft durch die wirklich geile Musik der Band immer der rote Schauerfaden in Form des quäkenden Gesanges von Fronter Tom Hendriksson. Der Mann klingt wirklich wie eine Mischung aus erwähntem Kinderschreck und Kermit, dem Miss Piggy auf den Eiern steht. Mit Stöckelschuhen. Einzig bei „Two Lost Lonely Souls“,„Almost Done“(sehr fettes Packet der Song!) und “One of a Kind” (na also, Gesang kann auch richtig gut sein!) macht er eine etwas besser Figur – der Rest ist gelinde gesagt scheiße. Dabei schmerzt mir die Seele der talentierten Band eine schlechte Note zu attestieren denn es ist hier wirklich ausnahmsweise mal nur der Sänger der alles versaut. Die Musik selber ist sehr fett groovend, rockig, tight und dreckig – wirklich gelungen! Man findet Anleihen an vielen Metalstilen, z.B. sägt „Paid All the Dudes“ sehr doomig daher. Die saugeile Produktion kommt aus den Petrax Studio in Finnland und lässt das Werk etwas mehr nach Metal klingen als es wirklich ist.

Fazit: Fans von dreckigem Rock’n’Roll a la Rollins Band könnten mal ein Ohr riskieren und die besagten 2 Songs anspielen, als Negativ empfehle ich hier aber z.B. „A Cry for Help“ denn das klingt echt bescheiden. Oder z.B. der Hidden Track der am Ende von „Paid All the Dues“ kommt... 5 Punkte sind drin, mehr leider nicht denn ein Großteil der gelungenen Songs wird einfach katastrophal zerstört von besagtem Sänger. Wenn der noch etwas an seinem Stil arbeitet und mehr Fülle aus seinem Stimmchen holt glaube ich das die Band noch ’nen großen Wurf landen kann. So wir vorliegend aber nicht.
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