Es fällt schon schwer beim Durchhören der Songs der Finnen ALTARIA nicht an White Metal zu denken. Textzeilen wie ‚my kingdom come, my will be done’, ‚where’s the paradise?’ oder ‚send me down an angel, from the heavens above the earth’ offenbaren doch latent christliches Gedankengut, wenn sich diese Zeilen auch zurückhaltend unterordnen, so kommen sie doch immer wieder vor. Manche Texte könnte man aber durchaus auf FREEDOM CALL Alben wieder finden. Auf der Compilation „Divine Invitation“ findet sich jede Menge solcher Stoff.

Unabhängig von den Inhalten bieten die Finnen von ALTARIA Hard Rock und Metal im Stile der 80er Jahre, sehr melodisch, sehr keyboardlastig, fast nostalgisch anmutend, bedingt an Glam Zeiten erinnernd. Musikalisch sicherlich alles kein Grund sich zu verstecken, bei den Lyrics muss man dann eben ab und an mal weghören: Kitschfaktor hoch! Die Sache mit den 19 Tracks sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass ab dem dreizehnten Song das Material weitestgehend wiederholt, da es sich dabei um die Demos aus den Jahren 2001 und 2002 handelt, auf denen schon diverse der Songs erschienen waren.

Interessant, dass gerade in dieser Konstellation der Song „Prophet Of Pestilence“ mit einem Filmzitat aus Malice begonnen wird, in dem Alec Baldwin in seiner Rolle sagt: ‚You ask me if I have a god complex? Let me tell you something: I am god!’

Insgesamt paaren sich hier melodische Hard Rock Nummern und sanfter Metal mit streng melodischem Gesang. Der Hörbarkeitsfaktor wird durch die etwas kitschigen Elemente gedämpft. Für Fans der Band wohl ein Pflichtkauf, zumal die Demos als solche ausverkauft sind, aber die Nachfrage offensichtlich noch besteht. 2 neue Nummern sind schließlich auch im Programm, die beiden Titel „Keeper Of Mystique“ und „Ball & Chain“. Für alle die seichteren Klängen nicht abgeneigt sind und die auf fast poppige Arrangements mit Mitsing-Refrains stehen empfiehlt sich ein Probehören. Ansonsten sicher nicht jedermanns Geschmack.