Lords Of Decadence - Bound To Fall

Lords Of Decadence - Bound To Fall
Modern Melodic Death Metal
erschienen am 04.05.2007 als Eigenproduktion
dauert 42:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. This Feeling
2. Set it Off!
3. Point of No Return
4. Drifting Away
5. The Hero's Day
6. Demons in my Veins
7. Open Wounds
8. Hearts & Minds
9. Flawless Failure
10. Vert-I-Go
11. Living a Li(f)e

Die Bloodchamber meint:

Österreich rüstet weiter auf in Sachen Modern Melodic Death Metal. Mit PERISHING MANKIND hat man bereits einen heißen Newcomer in petto und mit den LORDS OF DECADENCE schlägt eine weitere Band in diese Kerbe. Und sie macht ihre Sache nicht schlecht...

11 Songs, meist in hörerfreundliche 4 Minuten gepresst, tummeln sich auf „Bound to Fall“ und liefern stark von IN FLAMES, SOILWORK und Co. beeinflusste Musik. Mit diesen Vorbildern steht man im Musikbusiness sicherlich nicht alleine dar, aber wenn man Spaß und Kreativität ins eigene Songwriting übertragen kann, ist noch allerhand möglich. Die Österreicher setzen ihren Hebel vor allem an drei bestimmenden Trademarks an. Da wären zum einen die Wechsel zwischen Grunz-, Kreisch- und Klarvocals, die so allerhand unterschiedliche Stimmung vermitteln wollen. Nächstes Aushängeschild sind die melodischen Passagen und teilweise mitsingkompatiblen Refrains, die den Hörer bei der Hand nehmen und leichter in die Welt von LOD einführen wollen. Der dritte und letzte Punkt ist eine gekonnte Melange aus Rock, Death und Thrash Metal, die dem Gesamtbild eine etwas individuelle Note verleihen soll. Sicherlich geht dieses Konzept nicht bei jedem einzelnen Song auf, doch die Band manövriert sich über weite Teile des Albums sehr geschickt durch das heutzutage doch sehr hohe Anforderungspotential des Hörers. Zu den Highlights zählen definitiv die drei aufeinander folgenden Songs „Set it Off!“, „Point of No Return“ und „Drifting Away“. Aber auch im hinteren Bereich des Albums tummeln sich noch feine Nummern, wie das keyboardlastige „Vert-I-Go“. Insgesamt gibt es auf dem Album keinen Ausfall, doch hier und da wünscht man sich vielleicht etwas mitreißendere Momente, sei es durch Melodiearbeit, härteren Gitarreneinsatz oder eine brachiale Doublebass. Im Mittelteil des Albums fehlt mir persönlich ein wenig der Wiedererkennungswert in den Songs.

Der kleine Kritikpunkt ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass „Bound to Fall“ ein empfehlenswertes Album für Freunde des melodischen Todesbleis ist. Erfrischend, modern, hart, melodisch, kreativ und stimmungsvoll legt sich ein ums andere mal ein feiner Klangteppich über die Ohren des Konsumenten. Auch wenn der Metal nicht neu erfunden wird, so sollte man den Österreichern eine Chance geben. „Bound to Fall“ macht Spaß und man spürt in jeder Minute die Freude, mit der die Band ans Werk geht und das ist oft mehr Wert als hochtalentiertes Gitarrenfrickel ohne Sinn und Verstand...
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