Einmal die Schlachtplatte von gestern, aufgewärmt und mit frischer Petersilie garniert? Kommt sofort. Das Menü heißt DECOY und schmeckt vom ersten bis zum letzten Bissen nach Heavy Rock, der des öfteren in Gefilde des melodischen Power Metals abdriftet. Wie das die Schlachtplatten dieser Welt so an sich haben, liegt auf dem Teller allerlei, so auch hier, da mal ein Stück VICTORY, ein Happen AXEL RUDI PELL, dort ein Brocken HAMMERFALL und hin und wieder findet sich auch Steak von den alten SAXON. Wem jetzt schon das Wasser im Munde zusammengelaufen ist, der bestelle sich gleich seinen eigenen Teller, enttäuscht wird er wohl nicht.

Obwohl natürlich nahezu jeder Riff auf „Call of the Wild“ schon mal da war (was übrigens bei den Songtiteln nicht anders ist...), machen DECOY ihre Sache einfach gut. Man hat, was als deutlicher Pluspunkt verbucht werden kann, einen durch und durch Gerne-tauglichen Sänger am Start, der nach oben hin kaum Grenzen kennt, was das ein oder andere Mal aber auch etwas schmerzhaft wird. Daneben besticht die Lead-Gitarre mit tollen „200-auf-der-Autobahn-Soli“. Neben kraftvollen Rocknummern wie dem Opener oder dem Titelstück, gibt es selbstredend mit „Forever and ever“ eine Ballade oder leicht verzwickte Kompositionen wie „My Religion“.

Alles in allem ist „Call of the Wild“ ein gelungenes Stück Musik, dass sicherlich Freude im Lager der Anhänger oben genannter Bands verbreiten wird. Nichts frisches, aber eben immerhin Schlachtplatte von gestern...mit frischer Petersilie garniert...