Beim Blick aufs Cover wird gleich klar, dass sich hier ein paar Banausen aus der Motorrad-Szene musikalisch Gehör verschaffen wollen. Alles ist darauf ausgerichtet, sei es das Artwork oder auch nur der Titel ''750cc Export Fear''. Hinzu kommt, dass sich die Belgier ''KRUAGRE'' beim Namen Kawasaki tierisch einen von der Palme wedeln, was schon in dem penetranten Firmengrün, was hier ständig Verwendung findet, deutlich gemacht wird. Bei so viel Verneigung Richtung Osten, bleibt abzuwarten, was den nun an tonalen Auswüchsen rüber kommt.

Nun der erste Durchgang dieser 26 Minuten ist auch recht anständig und fliegt förmlich am Hörer vorbei. Deftiger Todesschinken wird hier mit hohen Anteilen Grindgewürzen angerichtet, sodass klar sein dürfte, dass es auf dem 750cc Schleifstein nur in Höchstgeschwindigkeit in den Abgrund gehen dürfte. So, 26 Minuten sind um, also den nächsten Durchgang gestartet; und wieder: Zack, schon ist die CD zu Ende. Alles ist wieder an mir vorbei gebrettert und hat sich nie die Mühe gemacht sich näher bei mir vorstellen zu wollen. KRUAGRE schaffen es zu keiner Zeit ihrer Musik einen Stempel aufzudrücken, der mir sagt; Hey, das ist doch mal wieder was fürs Ohr! Nix, einfaches belangloses Geknüppel aus zwei Töpfen des Motorrad-Motors macht auch für die kurze Zeit von nicht einmal einer halben Stunde keinen Spaß. Sicher, es gibt den einen oder anderen Song, den man mal als einzelnen für sich hören kann, wie zum Beispiel ''Facebreaker'', aber mehr und komprimiert auf eine CD muss es nicht sein.
Handwerklich und produktionstechnisch ist alles im Normbereich zu finden. Keine großen Ausreißer nach oben oder unten, hier und da ein wenig mehr Bass, aber das hätte an der Wertung auch nicht mehr geändert.

''750cc Export Fear'' ist eine CD, die eigentlich niemand braucht, es sei denn, er möchte das Gefühl haben, wie es ist mit verbundenen Augen auf einem japanischen Strassenhobel unter den nächsten Schwerlasttransport zu rutschen.