Knackig, frisch und auffe Fresse - MAUSOLEIA aus dem landschaftlich reizvollen Harz bluten mir mit ihrem 2005 erschienenen Erstling "Being" gerade mal so richtig schön amerikanisch auf den Flokati. Und wie es scheint, lebt das Wesen noch: Ein feines Spasmengeflecht durchzieht die meist groovebetonte Agonie, die Extremitäten zappeln freudig erregt, das saftige Stimmorgan röchelt etwas von "SUFFOCATIAARRRG..." und spielt damit weniger auf die Todesursache an, als daß es die Marschrichtung der gut 40 Minuten vorgibt. Keine Frage: Hier regiert die alte Schule - mit ihren Schwächen, sowie den fraglos vorhandenen Stärken.
Und weil die Osterwiecker damit in puncto Originalität auf absehbare Zeit wohl kaum in Blumentopfgefilde vorstoßen werden, lassen sie zumindest technisch nichts anbrennen - die reichlich vorhandenen Breaks sitzen größtenteils am rechten Fleck, das Drumming ist vorbildlich bis erstaunlich, der gut abgemischte Bass macht amtlich Ballett, und an der Front wird zum manischen Klampfengemetzel reichlich Auswurf kredenzt.
Dazu gesellen sich mit elektronischen Intros, teils abgefahrenen Sologitarren ("Fools Tower") und dem beschaulichen Zwischenstück "Influenza Pandemia" kleine Gimmicks, die dem Silberling so etwas wie Charakter verleihen und MAUSOLEIA aus der unüberschaubaren Anzahl an Mitbewerbern hervorheben. Nicht so, wie sich ein Adler vom Kolibrischwarm abhebt, aber doch ausreichend, um "Being" nach dem dritten Durchlauf einen gewissen Wiedererkennungseffekt zu attestieren.
Nimmt man dazu noch klasse Songs wie den Opener, "Anatomical Theater" oder das endgeile "Cancer Ward", sollte es für Genrefreunde eigentlich keinen Grund mehr geben, sich dieser astrein produzierten Scheibe zu verschließen.

Erste Eindrücke sammelt ihr am besten auf www.myspace.com/mausoleia - von mir gibt es für kurzweilige 40 Minuten heute äußerst solide 7 Punkte.