Die finnische Formation WAVE existiert seit 1999 und legt mit „See-Through Hearsay“ bereits ihr fünftes Demo vor. Der Vierer um Frontfrau Mira Warlatscheff bezeichnet seinen Stil selbst als „melancholischen und melodischen Popmetal“, und mit dieser Beschreibung trifft die Truppe schon ziemlich den Kern.
Die Musik der jungen Band paßt in etwa in das Schema, welches von Landsleuten wie HIM oder Charon vorgegeben wurde; d.h. gemäßigte, eingängige Melodien treffen auf klassische Metalinstrumente, die aber bei weitem nicht als „heavy“ zu bezeichnen sind. Aber das ist in diesem Genre ja sowieso eher Nebensache. Wer mit erwähnten Combos etwas anfangen kann, wird mit Sicherheit auch an WAVE Gefallen finden.
Der Titeltrack beginnt etwas getragen, steigert sich dann aber zu einem moderaten Rocker, bei dem vor allem die wirklich tolle und sehr sanfte Stimme von Mira dem Ohr des Hörers schmeichelt. Gegen Ende gibt’s sogar noch ein nettes Gitarrensolo, das ebenfalls von Qualität zeugt.
Bei „Big Bang And Black Holes“ geht’s dann etwas flotter zur Sache; die Gitarren stehen weiter im Vordergrund und das Stück entwickelt eine mitreißende Dynamik, die stellenweise sogar das Zeug zum Ohrwurm mitbringt. So oder so könnte ich mir aber beide Stücke demnächst bei VIVA+ oder sogar im Radio vorstellen.
Anhand von nur zwei Tracks ein Fazit zu ziehen, fällt natürlich schwer. Tatsache ist aber, daß WAVE gute Songs schreiben können und mit ihrer Sängerin ein echtes Markenzeichen am Start haben (und sich somit nicht vor oben genannten Truppen verstecken müssen). Da zudem auch die schicke Verpackung und die gute Produktion (lediglich die Drums sind etwas kraftlos, aber das könnte auch durchaus Absicht sein) keine Gefangenen machen, gebe ich mal vorsichtig acht Punkte. Wird mal Zeit für einen Longplayer, meine Damen und Herren.