Hui, ein Underground Sampler, sehr lecker...eigentlich. Auch, dass es sich um den Sampler des schweizerischen Schwermetall.ch-Magazins handelt lässt erstmal nur bestes Vermuten, die hübsche Aufmachung tut ihr Übriges. Die Bandnamen verheißen geknüppel, da hören wir doch gleich mal rein. Mh, Intro mit bööööser Stimme und los geht's mit Censored und ihrem Death/Thrash. Die Produktion kickt zwar mal absolut nicht, aber den Song würde ich mir so oder so kein zweites Mal anhören, weil ich den schon von tausend anderen Bands kenne. Geschenkt, also mal eben auf Invoid skippen, und dann schnell nochmal eins weiter schalten. Ich habe ja echt nichts dagegen, wenn eine Band nicht so viel Kohle hat, um sich ein vernünftiges Studio zu leisten, aber was da erklingt hat so wenig Druck wie Omis Analwinde! Davon abgesehen disqualifiziert sich auch dieser Song durch...sich selbst, ist ja irgendwie auch egal. Dagegen wirken Suffocated Art gleich richtig cool, auch wenn auch hier der Sound etwas besser sein könnte. Wunderbar fieses Gehacke mit kompetenten Musikern und nem halslosen Monster am Mikro, YES! Die kultigen Todesblei überspring ich einfach mal, die sind mir nämlich ZU kultig (Siehe auch Rezension zu „Splittergranatendauerbombardement“). Uuurgh, eben mal schnell das Gesicht wieder gerade ziehen und schnell weiter mit dem nächsten Song nebst herrlich kaputtem Intro. Die Musik von The Extorial gehört auch zu der Besseren auf dem Sampler, da die Jungs das Songschreiben einfach gut beherrschen und zum Glück anstatt zu frickeln auf Atmosphäre legen. Ansonsten möchte ich gerne noch Soul Devoured, Misanthropic und vor allem Ever Since hervorheben, die die mit Abstand beste Band auf dem Schwermetall.ch-Sampler darstellen. Ihr Song „Burning Inside“ klingt einfach nur killer und absolut tight. Neben diesen tummeln sich in der zweiten Hälfte der Scheibe noch einige untalentierte Black Metal Bands, für deren Sound mir aber Ohren, Nerven und Zeit zu schade sind, Fans dieser Musikrichtung könnten aber sicherlich gefallen daran finden, ich möchte mich da keiner Bewertung anmaßen.
Insgesamt wechseln sich also Licht und Schatten auf dieser Compilation im schnellen Wechsel ab, wobei bei 15 Liedern doch eher der Schatten überwiegt. Meinen Geschmack hat die CD nicht getroffen, zumal auch objektiv gesehen das spielerische Niveau bei fast allen Bands erschreckend gering ausfällt. Underground-Fetischisten riskieren (im wahrsten Sinne des Wortes) mal ein Ohr, Otto-Normal-Metaller lässt die Finger davon.