Oceans Of Sadness - Mirror Palace

Oceans Of Sadness - Mirror Palace
Avantgarde Metal
erschienen am 05.04.2007 bei Scarlet Records
dauert 48:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mould
2. Mirror palace
3. Cruel sacrifice
4. Sleeping dogs
5. Intoxicate me
6. Them bones
7. Sheep & shepherds
8. Pride & shame
9. Silence is gold
10. I know you know

Die Bloodchamber meint:

Wenn wir da mal nicht nen echten Anwärter auf den Album des Jahres Titel hätten! Auch wenn hier mal der Wind aus einer anderen Richtung weht und zwar aus dem Avantgarde Sektor, mit dem ich mich bisher scheinbar zu Unrecht wenig beschäftigt habe. Aber was OCEANS OF SADNESS hier bieten ist mehr als einfach nur progressiv. Hier werden Elemente von Death, Black, Progressive, Jazz und modernem Melodic Metal bunt durcheinander gemischt. um einmal das Vokabular aus dem Chemieunterricht zu benutzen: Wir erhalten eine Emulsion und keine Suspension.

Das eigentlich Interessante an dieser Scheibe ist nicht unbedingt die Mischung, sondern vielmehr die Überraschung als solche. Von einer mir bisher unbekannten Band gleich zu einem großen Nummer aufzusteigen. Zumal Avantgarde eher eine Art Underground-Genre ist und Death Metal generell nie mein Fall war, jedoch bin ich neuen Klängen auch nicht verschlossen.

Wenn dies aber schon mein Album des Jahres werden soll ( ok, das Jahr ist noch lange nicht rum, die Devise lautet: abwarten!), warum bekommt es dann keine volle Punktzahl? Es hält leider doch einen großen Bruch parat, der eigentlich vollkommen unnötig ist: eine Coverversion, zudem noch von einer Band die ich nie besonders mochte, nämlich ALICE IN CHAINS. Der Song „Them Bones“ hat auf diesem Album eigentlich überhaupt nichts verloren und macht sich auch nicht besonders gut in diesem sonst eigenständigen Werk. Verständlich ist, dass ein Musiker auch ein Fan ist und sein Lieblingslied spielen möchte, aber es sollte vielleicht irgendwo als eine B-Seite auftauchen anstatt ein Loch in ein dichtes eigenes Werk zu reißen. Dies ist auch nicht mehr das erste Album der Belgier, sondern bereits das vierte.

Mal abgesehen von dieser Malaise verstehen OCEANS OF SADNESS offensichtlich etwas davon Knoten aus sehr unterschiedlichen Fäden zu knüpfen. Das entstandene Gewebe ist dabei von melodiösen Farben geprägt, aber das Muster wird erst durch diverse Härten betont. Soll heißen hier ist eine Mischung entstanden, die alle Vorteile ihrer Einflüsse verbinden kann. Wer es nicht glauben kann sollte selbst mal ein Ohr riskieren, überraschend ist es allemal, über Gedeih oder Verderben entscheidet jedoch jeder allein. Zu dem Song „Pride And Shame", der auf seine Art schon beinahe radiotauglich ist, gibt es ein Video welches auf der Homepage aunzusehen ist. In diesem Song geben sich die Belgier betont melodisch und verzichten sogar auf die obligatorisch immer wieder eingeworfenen Growls.
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