Die Welt von H.P. Lovecraft inspiriert die deutschen IN COLD ETERNITY, welche mit „Dagon’s Call“ nun fünf Jahre nach der Demo „In Cold Eternity“ eine EP veröffentlichen.

Dass diese „die Atmosphäre des Unbegreiflichen und des Wahnsinns der Welt der Großen Alten“ einfängt und „eine neue Dimension des fremdartigen Grauens“ (Zitat Beiblatt) hervorruft, halte ich für etwas zu hoch gegriffen.
Die vier Musiker öffnen keine neuen Stimmungswelten, sondern lassen vielmehr melodischen Black/Death Metal verlauten, der sich aber durchaus hören lassen kann. Düster und kräftig, eine gelungene Balance zwischen Black und Death Metal haltend, treiben die Stücke ziemlich gut an.

Die Riffs bewegen sich eigentlich die meiste Zeit in einem eher tödlichen Bereich, werden aber durch die Kombination gegrunzter und geschriener Stimme und die Wahl der Tonfolgen gehörig angeschwärzt. Auch atmosphärische Zwischenpassagen (zum Beispiel beim Titelstück) und Soli (wie bei „Riding the Wind with Ithaqua“) tragen ihr Teil dazu bei.
Auch die Variation innerhalb der Stücke weiß zu gefallen. Tief stampfend oder rhythmisch akzentuiert und dann wieder düster-rasant sorgen IN COLD ETERNITY für eine passende Portion Abwechslung, was der Langeweile entgegenwirkt und die Ausprägung der Stimmungsbögen fördert.

Es gibt sicherlich noch einige Kapazitäten nach oben, davon abgesehen ist „Dagon’s Call“ jedoch eine grundsolide Auskopplung stürmisch-schwerer Kost geworden.