Transport League - Multiple Organ Harvest

Transport League - Multiple Organ Harvest
Modern Metal
erschienen in 2004 bei Seamiew Records
dauert 39:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. 74x9
2. Lobotomico
3. Cycle Of Slay
4. Wrapped Dead Inside
5. Disconnect Massconnect
6. The Severed
7. Safe (Houdini)
8. El Gordo
9. Slack Wrist Smack
10. God Taker
11. Sick Scum

Die Bloodchamber meint:

Hey, die alten Schweden von der TRANSPORT LEAGUE gibt’s ja doch noch ! Eigentlich dachte ich, daß diese Combo längst das Zeitliche gesegnet hätte, da das letzte Album „Satanic Panic“ ja noch aus dem Jahre 2000 stammt. Umso erfreulicher, daß Tony Jelencovich (früher auch bei B-Thong aktiv) mit seiner neuen Backingband wieder unter uns weilt.
Um sich wieder in Erinnerung zu bringen, hat der gute Tony dann auch mal ein recht brachiales Brett zusammengeschraubt; meine Herren, diese Platte knallt gewaltig. Die (stark elektrisch verzerrten) Gitarren braten richtig fett, die Drums poltern wie Hölle und auch der „Gesang“ des Herrn J. kommt klar, aggressiv und druckvoll rüber. So muß das sein, so wollen wir das hören.
Am ursprünglichem Konzept der Truppe hat sich darüber hinaus natürlich nichts geändert : hier herrscht treibender, grooviger Metal, der nicht selten an die alten Scheiben von White Zombie erinnert und in den besten Momenten sogar keine Vergleiche mit Machine Head scheuen muß. Kompakte Granaten wie das Opener Doppel „Lobotomico“/„Cycle Of Slay“, die erste Single „Disconnect Massconnect“ oder „El Gordo“ zünden jedenfalls ziemlich gut und sind unter Umständen sogar für den einen oder anderen härteren Tanztempel geeignet.
Soweit eigentlich alles in Butter; trotzdem muß ich allerdings sagen, daß ich nicht wirklich von diesem Album begeistert bin, und das liegt vor allem am Songwriting. Klar, erwähnte Stücke machen Spaß, aber wenn man es mal ganz genau nimmt, klingt vieles auf dieser LP völlig gleich. Es gibt kaum Variationen, im Grunde handelt es sich sogar immer um denselben Song, den die Band gleich zehn mal aufgenommen hat. Das Rezept liest sich nämlich wie folgt : ein fettes Riff, Gebrülle im Vers, cleaner Gesang im Refrain (ab und zu auch mal andersrum) und das war’s dann auch schon so ziemlich. Immer Midtempo, fast ohne Breaks, kaum eine Solopassage in Sicht.
Das ist zwar nicht wirklich schlecht, aber ganz schön einfallslos. Obwohl ich der Scheibe jetzt schon einige Durchläufe gewährt habe, fällt es mir immer noch schwer, bestimmte Stücke problemlos auseinanderzuhalten, und das ist ja nun wirklich mal kein Qualitätsmerkmal ...
Naja, vielleicht reißen die Singles für Tony & Co. ja einiges raus, gönnen würde ich es ihnen allemal. Verdient wäre es – wenn mir mal ehrlich sind – allerdings nicht so richtig. Guter Durchschnitt mit ein paar Highlights – das macht am Ende sieben Punkte. Better luck next time ...
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